Zahnseide

Zahnseide

Zahnseide bestand ursprünglich aus Naturseide, die in den 40er Jahren nach und nach durch den Kunststoff Nylon verdrängt wurde. Heute treiben Produkte aus Biokunststoff die Evolution der Zahnseide weiter voran.

DATEN & FAKTEN 


Branche:
Konsumgüter


Nachwachsender Rohstoff:
Rizinus


Beteiligte Unternehmen:
TIO GmbH


Bioökonomie-Faktor:
Biokunststoffe aus pflanzlichen Rohstoffen


Status:
Auf dem Markt

Zahnseide-Spender aus Biokunststoff
Rizinussamen

Die Nylon-Fäden und Einwegverpackungen für handelsübliche Zahnseide werden auf Basis von Erdöl hergestellt und landen nach Gebrauch zuhauf auf dem Müll. Auf der Suche nach nachhaltigeren und zugleich veganen Alternativen forschen Hersteller an Produkten aus Biokunststoff.

Rizinus- statt Erdöl

Ein Berliner Hersteller ersetzt Nylon-Fasern durch Biokunststoff auf Basis von Rizinusöl und bietet eine vegane, plastikfreie und recyclingfähige Zahnseide an.

Das Öl wird als Ausgangsstoff für die Herstellung von Polyamid verwendet. Gewonnen wird es aus den Samen des Wunderbaums (Ricinus communis), der vor allem in tropischen Zonen kultiviert wird. Der Baum benötigt nur wenig Wasser und Pflanzenschutzmittel und wird meist umweltfreundlich angebaut. Sowohl Rizinusöl als auch die Frucht des Wunderbaumes sind als Lebensmittel ungeeignet. Damit konkurriert die Verwendung von Rizinusöl nicht unmittelbar mit der Herstellung von Nahrungsmitteln.

Nachfüllen für mehr Nachhaltigkeit

Das Unternehmen verzichtet bewusst auf Einwegbehälter, um weiteren Abfall zu vermeiden. Der Zahnseiden-Spender ist nachfüllbar und recyclingfähig. Deckel und Unterteil bestehen aus Biokunststoff auf Basis von Kiefernöl, das in einem Nebenstrom der Holz- und Papierproduktion gewonnen wird. Der Spulenkern besteht aus Zuckerrohr-basiertem Biokunststoff und ist ebenfalls recyclingfähig.

Marktreife

Die Zahnseide und zahlreiche Zahnpflegeprodukte aus Biokunststoff, wie Zahnbürsten mit austauschbarem Kopf oder Reisekappen, sind in Onlineshops erhältlich.