Dübel
Der erste Kunststoffdübel revolutionierte 1958 die Möglichkeiten der Wandbefestigung. Rund 50 Jahre nach seiner Erfindung gibt es eine weitere Neuerung: Der Dübel wird "grün", gefertigt aus einem Kunststoff, der zu mehr als 50% aus Rizinusöl besteht.
DATEN & FAKTEN
Branche:
Bau
Nachwachsender Rohstoff:
Rizinussamen
Beteiligte Unternehmen:
Fischer | DuPont
Bioökonomie-Faktor:
Anteil an Biokunststoff >50%, entsprechend weniger Verbrauch an erdölbasiertem Kunststoff
Status:
auf dem Markt
Rizinus für festen Halt
Normalerweise werden Dübel aus besonders belastbaren und beständigen Kunststoffen wie Nylon hergestellt. Das in Baden-Württemberg angesiedelte Unternehmen Fischer setzt stattdessen auf ein Polymer, das zum Teil aus Rizinusöl besteht. Das Öl wird aus den Samen des Wunderbaums gewonnen und steht damit nicht in Konkurrenz zu Nahrungs- und Futtermitteln bzw. den entsprechenden Anbauflächen.
So wird der Dübel grün
Das Ausgangsmaterial für die nachhaltigen Dübel liefert der Chemiekonzern DuPont. Er gewinnt aus dem Rizinusöl den chemische Synthesebaustein Sebacinsäure. Zusammen mit weiteren – konventionell aus Erdöl gewonnenen – Komponenten entsteht der technische Kunststoff Polyamid. Dieses Polymer ist zu 58% biobasiert und wird bei Fischer zu Dübeln verarbeitet.
Marktreife
Die Dübel aus nachwachsenden Rohstoffen sind in der Herstellung zwar etwas teurer, aber ebenso belastungsfähig wie herkömmliche Dübel aus Nylon. Nach Auskunft des Herstellers werden die Biodübel von den Baumarktkunden gut angenommen.