Einwasch-Imprägnierer

Einwasch-Imprägnierer

Um Funktionskleidung langfristig vor Schmutz und Regen zu schützen, kann sie in der Waschmaschine nachimprägniert werden. Konventionelle Produkte enthalten umweltschädliche Fluorcarbone (PFC/PFAS) – doch es gibt biobasierte Alternativen.

DATEN & FAKTEN

Branche:
Konsumgüter

Nachwachsender Rohstoff:
Chitosan

Beteiligte Unternehmen:
Werner&Mertz GmbH

Bioökonomie-Faktor:
Biologische Alternative für PFAS

Status:
Auf dem Markt

Eine Flasche mit Einwasch-Imprägnierer der Marke bionicdry
Wasch-Imprägnierer
Shrimps

Anfang des Jahres geriet eine Gruppe künstlich hergestellter Industriechemikalien in die Schlagzeilen: PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen). Sie sind in der Regel nicht akut giftig, stehen aber im Verdacht gesundheitsschädlich zu sein. Aufgrund ihrer hohen Stabilität reichern sie sich langfristig in Gewässern und Böden an und gelangen über Nahrung und Trinkwasser auch in den menschlichen Körper. Sie können nicht biologisch abgebaut werden und überdauern viele Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte, deshalb werden sie auch "Ewigkeitschemikalien" oder "Jahrhundertgift" genannt. 

Ewigkeitschemikalien machen Textilien wetterfest

PFAS – auch PFC genannt – werden für die Herstellung hunderter Produkte gebraucht, denn sie sind wasser-, fett- und schmutzabweisend. Hersteller von Funktionskleidung behandeln Textilien mit PFAS um sie dauerhaft wasserabweisend zu machen. PFAS-haltige Einwasch-Imprägnierer sollen dazu beitragen, den Schutz nach längerem Gebrauch der Textilien aufzufrischen. Sie werden ähnlich wie Waschmittel verwendet, so können PFAS in das Abwasser gelangen.

Biologisches Chitosan statt PFAS

Ein Mainzer Hersteller setzt für sein Imprägniermittel auf Wirkstoffe, die frei von Fluorcarbonen sind und stattdessen einen Wirkstoffkomplex aus speziellen Imprägnierwirkstoffen und biologischem Chitosan enthalten. Das Chitosan wird aus Chitin gewonnen, welches als Abfallstoff in der Lebensmittelindustrie anfällt, da es in Schalen und Panzern von Krustentieren, wie Krebsen, Krabben und Garnelen vorkommt. Durch Deacetylierung mit heißer Natronlauge entsteht aus Chitin Chitosan. Eine alternative, vegane Quelle für Chitin sind die Zellwände von Pilzen. Chitin ist das nach Cellulose am zweithäufigsten in der Natur vorkommende Biopolymer und im Gegensatz zu PFAS biologisch abbaubar.

Marktreife

Verschiedene PFAS/PFC freie Einwasch-Imprägnierer mit Chitosan sind bereits erhältlich und können auch online erworben werden.