Entroster
Gegenstände aus eisenhaltigen Metallen setzen im Laufe der Zeit Rost an, vor allem, wenn sie nicht ständig in Gebrauch sind. Hat sich Rost erst einmal gebildet, fehlt jeglicher Schutz vor weiterer Zersetzung.
DATEN & FAKTEN
Branche:
Chemie
Nachwachsender Rohstoff:
Mikroorganismen
Beteiligte Unternehmen:
ASA Spezialenzyme
Bioökonomie-Faktor:
Mikroorganismen produzieren „eisenfressende“ Siderophore und ersetzen umweltbelastende Säuren
Status:
auf dem Markt
Dem Rost entgegenwirken
Der braune Belag entsteht, wenn Eisen oxidiert. Rost ist nicht nur unschön, er richtet auch Schaden an, da er das Metall immer weiter zersetzt. Herkömmliche Rostlöser enthalten Säuren als wirksamen Bestandteil, meist Phosphor- oder Salzsäure. Diese kehren den Prozess um und beenden die Rostbildung. Säuren jedoch sind gefährlich in der Handhabung und belasten die Umwelt.
„Eisenträger“ als nachhaltige Alternative
Das brachte Wissenschaftler an der Hochschule Mannheim bereits in den 1990er Jahren dazu, über biologische Alternativen nachzudenken. Sie stießen auf die sogenannten Siderophore (gr. Eisenträger). Das sind eisenbindende Substanzen, die u. a. von Mikroorganismen gebildet und ausgeschieden werden. Versuche, die „Eisenträger“ zur Metallentrostung einzusetzen, verliefen erfolgreich. In einem gemeinsamen Forschungsprojekt mit der Firma ASA Spezialenzyme konnte ein Bakterienstamm entwickelt werden, der Siderophore in hoher Ausbeute produziert.
Siderophore sind komplett biologisch abbaubar. Außerdem binden sie die Eisenionen der Rostschicht selektiv und greifen nicht das darunter befindliche Eisen an.
Marktreife
In den Folgejahren konnte ASA Spezialenzyme ein Gel entwickeln, das heute über die Firma Adolf Würth GmbH & Co. KG weltweit vertrieben wird. ASA Spezialenzyme bietet zudem ein Tauchbad mit Siderophoren an.