Bier
Die Zeiten, in denen Menschen mit Zöliakie (Glutenintoleranz) auf Bier verzichten mussten, sind vorbei. Dank spezieller Verfahren kann das Klebereiweiß nach dem Brauprozess abgetrennt werden.
DATEN & FAKTEN
Branche:
Lebensmittel
Nachwachsender Rohstoff:
Gerste
Beteiligte Unternehmen:
Lammsbräu | N-Zyme BioTec
Bioökonomie-Faktor:
Mikroorganismen zur Gärung, Enzyme zur Veränderung der Glutenstruktur
Status:
auf dem Markt
Moderne Brauverfahren
Bier ist keine neue Erfindung. Schon rund 6000 vor Christus stellten die Sumerer in Mesopotamien das erste bierähnliche Getränk her. Damals legten die Menschen Brotreste für einige Tage ins Wasser und erzeugten so ein alkoholhaltiges Gebräu. Heute findet dieser biobasierte Prozess in Stahlkesseln statt. Grundstoff ist inzwischen die stärkereiche Gerste. Mithilfe von Wärme und Wasser wird die Gerste zunächst zum Keimen gebracht, bis sich daraus die Würze entwickelt. Dann kommen schließlich Hopfen und Hefen hinzu – Biotechnologen sorgen dafür, dass die nützlichen Mikroorganismen beim Bierbrauen gezielt zum Zuge kommen. Erst durch sie beginnt nämlich die alkoholische Gärung, die den Gerstensaft zum Bier macht.
Glutenfreier Biergenuß
Gerste enthält Gluten. Das Klebereiweiß ruft bei Menschen mit Glutenunverträglichkeit Entzündungen der Darmschleimhaut hervor. Die einzige Behandlungsmöglichkeit der Zöliakie ist die lebenslange glutenfreie Ernährung. Um auch Menschen mit Zöliakie den Biergenuß zu ermöglichen, setzt Lammsbräu nach dem Brauprozess Transglutaminasen hinzu, die bei N-Zyme BioTec mithilfe von Mikroben hergestellt werden. Diese verändern die Glutenstruktur, sodass der Eiweißmix leichter entfernt werden kann.
Marktreife
Lebensmittel dürfen als glutenfrei gekennzeichnet werden, wenn sie einen Glutengehalt von maximal 20mg/kg (=20ppm) aufweisen. Die glutenfreien Biere von Lammsbräu liegen bei einem Glutengehalt von etwa 10ppm. Jede Tankcharge wird von einem Speziallabor auf den Abbau der Glutenfragmente überprüft.