Kleiderbügel
Rund 150 Millionen Kleidungsstücke produziert die globale Bekleidungsindustrie jährlich. Die meisten hängen während der Distribution, später in den Geschäften und schließlich zuhause im Schrank auf Kleiderbügeln. Diese sind meistens aus Kunststoff.
DATEN & FAKTEN
Branche:
Konsumgüter
Nachwachsender Rohstoff:
Holz
Beteiligte Unternehmen:
Tecnaro, Benetton u.v.a.
Bioökonomie-Faktor:
Verarbeitung von Reststoffen; umweltfreundliche Alternative zu fossilem Kunststoff
Status:
auf dem Markt
Recycling ist gut, Vermeidung noch besser
Gebrauchte Kleiderbügel aus Plastik lassen sich wiederverwerten. Der Kunststoff wird vom Haken gelöst und verarbeitet. Das Metall wird eingeschmolzen, ebenso das Plastik. Dieses kann sich nach dem Recyceln als Folie wiederfinden, als Kugelschreiber oder als Brotdose. Kleiderbügel sind also recht gut recycelbar – noch besser ist es allerdings, sie direkt aus nachwachsenden Rohstoffen herzustellen.
Flüssiges Holz ersetzt fossilen Kunststoff
Fünfzig Millionen Tonnen Lignin fallen weltweit alljährlich bei der Papierherstellung als Abfallprodukt an. Ein Teil davon wird in der Nahrungsmittelindustrie eingesetzt. Der Rest wird verbrannt. Zwei schwäbischen Wissenschaftlern und Unternehmern ist es nach intensiver Forschung in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie (ICT) gelungen, Lignin zu verflüssigen. Sie mischten Lignin mit anderen Naturfasern wie Flachs oder Hanf und gewannen einen Werkstoff, der bei Erwärmung wie herkömmlicher Kunststoff formbar ist, so dass er sich in fast jede beliebige Form pressen und verarbeiten lässt. Der Werkstoff ist natürlicher Herkunft, aus nachwachsenden Rohstoffen und komplett biologisch abbaubar.
Marktreife
Der Kunststoff ist auf dem Markt erhältlich, Benetton ließ ihn zu Kleiderbügeln verarbeiten.