Schokoladen-Alternative
In Europa sind es die Schweizer, die am meisten Schokolade essen, gefolgt von Deutschland. Nicht nur hierzulande, weltweit ist die Nachfrage nach Kakao hoch.
DATEN & FAKTEN
Branche:
Lebensmittel
Nachwachsender Rohstoff:
Sonnenblumenkerne und Hafer
Beteiligte Unternehmen:
Planet A Foods GmbH
Bioökonomie-Faktor:
Nachhaltige Alternative zur Kakaobohne
Status:
Auf dem Markt
Die globale Nachfrage nach Kakao hat negative Folgen für Mensch und Umwelt. Ein Großteil der vier bis fünf Millionen Tonnen Kakao, die jährlich weltweit geerntet werden, wird in Monokultur angebaut. Die Monokulturen der Kakaoplantagen zerstören die biologische Vielfalt, degenerieren den Boden und erhöhen den globalen CO2-Ausstoß. Investitionen in einen nachhaltigeren Anbau sind teuer, daher erschließen sich Kleinbäuerinnen und -bauern durch Brandrodungen immer wieder neue Flächen, wenn die Bäume keine Früchte mehr tragen. So wird immer mehr Wald für den Kakaoanbau zerstört. Hinzu kommen ein enormer Wasserverbrauch und der Einsatz gefährlicher Pestizide. Zudem könnte es in Zukunft weniger Kakao geben, weil es in den Anbauländern zu trocken ist oder zu viel geregnet hat.
Schokoladengenuss ohne Kakao – geht das?
Ein Münchner Start-up entwickelte eine Technologie zur Fermentation von pflanzlichen Zutaten, mit der sich Aromen auf natürliche Weise aus heimischen Pflanzen nachbilden lassen. Die Technologie ahmt den traditionellen Herstellungsprozess von Schokolade durch Fermentation und schonende Röstung nach. Statt Kakaobohnen werden Sonnenblumenkerne genutzt. Sie werden geröstet und über mehrere Stufen vermahlen, bis ein aromatisches Konzentrat entsteht, das dem Kakaopulver entspricht. Diese Masse wird mit pflanzlichen Fetten, Zucker und – je nach Rezeptur – weiteren Zutaten gemischt und conchiert. Das Ergebnis sieht aus wie Schokolade, knackt wie Schokolade und schmeckt auch wie Schokolade.
Marktreife
Derzeit ist die kakaofreie Schokolade ausschließlich als Industrieprodukt verfügbar, ist also nicht direkt im Einzelhandel erhältlich – jedoch gibt es bereits viele Produkte verschiedener Anbieter, die die Schoko-Alternative als Zutat enthalten.
Weitere Produkte