Papier

Papier

Jeder fünfte Baum, der weltweit gefällt wird, landet in der Papierproduktion. Nun eröffnet die Gewinnung von Zellstoff aus Pflanzenabfällen der Ananaspflanze neue Möglichkeiten, um die CO2-Speicher vor der Abholzung zu schützen.

DATEN & FAKTEN

Branche:
Papier, Verpackung

Nachwachsender Rohstoff:
Ananaspflanzenreste

Bioökonomie-Faktor: 
Alternative zu Zellulose aus Holz

Beteiligte Unternehmen: 
eco:fibr GbR

Status:
In Entwicklung

Ananaspapier
Pflanzenreste auf dem Feld

4,5 Millionen Tonnen an Ananaspflanzenabfällen werden jährlich in Costa Rica zum Problem: Als Nährboden für Stechmücken beeinträchtigen sie die Viehzucht, durch ihren hohen Säuregehalt übersäuern sie den Boden und durch ihre Verbrennung – die herkömmliche Entsorgungsmethode – wird das Grundwasser verunreinigt und CO2 ausgestoßen. eco:fibr hat ein neues Verfahren zur Zellulosegewinnung entwickelt, mit dem sie das Entsorgungsproblem der Ananasabfälle lösen und gleichzeitig Bäume vor der Abholzung bewahren.

Zellstoff aus Ananas statt Holz

Ananaspflanzenreste stellen den idealen Rohstoff dar: Kostenlos, in großen Mengen verfügbar und durch die Verwertung werden gleich mehrere Umweltproblematiken angegangen. Gegenüber der konventionellen Papierproduktion ist die Zellulosegewinnung aus Ananasblättern deutlich umweltfreundlicher, da die Ananaspflanze durch ihren geringeren Ligningehalt mit einem weicheren Verfahren, ergo niedrigerem Wasserverbrauch, verarbeitet werden kann. Zudem wird das Endprodukt nicht mit chlorhaltigen Substanzen gebleicht, ist daher vollständig und unbedenklich biologisch abbaubar. Aus dem Holz-Substitut können diverse umweltfreundliche Papierprodukte, von Kartonage bis Grafikpapier, hergestellt werden.

Marktreife

eco:fibr hat sich vom Studierendenprojekt zum Start-up entwickelt und wurde dafür mit dem Gründungsstipendium gefördert. Damit wird nun eine Pilotanlage auf der Partnerplantage in Costa Rica gebaut, um erste Margen des Zellstoffes zu produzieren und Kunden für die Großproduktion zu gewinnen.