Autoreifen
Weil Naturkautschuk auch bei tiefen Temperaturen elastisch ist, fertigen Autozulieferer daraus Gummi für Winterreifen. Eine Alternative zum Milchsaft des tropischen Kautschukbaums bietet der Russische Löwenzahn. Er gedeiht in unseren Breiten – auch auf Flächen, die für den Ackerbau ungeeignet sind.
DATEN & FAKTEN
Branche:
Automobil
Nachwachsender Rohstoff:
Russischer Löwenzahn
Beteiligte Unternehmen:
Continental
Bioökonomie-Faktor:
Alternativer Kautschuk aus heimischem Löwenzahn
kürzere Transportwege
Status:
Erste Produktion in Pilotanlage, Reifen für PKW und LKW in Testphase
Löwenzahn statt Naturkautschuk
Weil Naturkautschuk auch bei tiefen Temperaturen elastisch ist, fertigen Autozulieferer daraus Gummi für Winterreifen. Bisher dient der Milchsaft des subtropischen Kautschukbaums als Rohstoff. Die Baumplantagen werden jedoch von einem Pilz bedroht, weswegen der Weltmarktpreis schwankt. Eine Alternative bietet der Russische Löwenzahn. Er gedeiht in unseren Breiten – auch auf Flächen, die für den Ackerbau ungeeignet sind.
Von der Wild- zur Nutzpflanze
Mithilfe moderner Züchtungsverfahren haben Forschende der Uni Münster und des Fraunhofer-Instituts für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie IME den Löwenzahn von einer Wild- in eine Nutzpflanze verwandelt, die robust und ertragreich ist. Gemeinsam mit dem Reifenhersteller Continental wurde in Deutschland eine Pilotanlage zur Produktion von Gummi aus Löwenzahn-Kautschuk aufgebaut. Dort wird er insbesondere aus dem Milchsaft der Wurzel gewonnen.
Marktreife
Erste Winterreifen wurden bereits gefertigt. Derzeit finden ausgiebige Straßentests statt. Diese verlaufen bisher erfolgreich. Langfristig sind sogar weitere Nutzungsmöglichkeiten des Löwenzahn-Gummis denkbar: Denn auch für Schwingungs- und Lagerungselemente in Fahrzeugen wie Motorlager könnte der Naturkautschuk eingesetzt werden.