Von Biomonitoring und Zuckerschutzschicht
Der kompakte Medienrückblick: Biomonitoring mit eDNA +++ Artensterben bedroht Kreditratings +++ Zuckerschicht hält Obst frisch +++ Duftstoff aus Adlerholz
Biodiversität – Anhand von Haaren oder kleinsten Hautzellen können Rechtsmediziner die DNA eines Menschen identifizieren und so noch Jahre später einen Täter überführen. Doch auch Tiere wie Insekten hinterlassen in der Umwelt Spuren. Diese so genannte eDNA ist überall zu finden – im Boden, im Wasser und auf Pflanzen. Forschende der Universität Trier haben nun ein Verfahren entwickelt, womit erstmals auch im Pflanzeninneren Insekten-DNA aufgespürt werden kann. Konkret untersuchte das Team getrocknetes und zerkleinertes Pflanzenmaterial in Teebeuteln und Kräutern, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet. Dabei fanden sie in einem einzigen Teebeutel DNA von bis zu 400 verschiedenen Insektenarten. Mit der Umwelt-DNA aus dem Innern einer Pflanze kann das Biomonitoring weiter verbessert werden, um neue Antworten zu den Ursachen des Insektensterbens zu liefern.
Ökosystemleistungen – Biologische Ressourcen wie Speisefische und Ökosystemleistungen wie die Bestäubung von Nutzpflanzen durch Insekten bilden für viele Entwicklungs- und Schwellenländer das Fundament ihrer Wirtschaftsleistung. Ökonomen warnen nun in einer Studie, dass der Verlust der Artenvielfalt diese Einnahmequellen empfindlich schädigen könnte. Sogar einen Staatsbankrott halten die Fachleute infolge der Biodiversitätsverluste für möglich. Und selbst Staaten, die weniger stark von biologischen Ressourcen und Ökosystemleistungen abhängen, könnten im Kreditrating abgestuft werden. In der Süddeutschen Zeitung kommentiert dazu Tina Baier, dass Investitionen in den Artenschutz daher lohnenswerte Investitionen in die Zukunft seien.
Konsum – Ob Europäische Kommission, Verbraucherinnen und Verbraucher oder auch viele Lebensmittelhersteller: Weitgehend herrscht Einigkeit darüber, dass Verpackungsmüll vermieden werden soll, insbesondere jener aus Kunststoff. Denn sofern dieser aus Erdöl hergestellt wurde, belastet er das Klima. Und in jedem Fall belasten Plastikabfälle die Umwelt, wenn sie nicht im Recycling landen. Doch Verpackungen haben auch eine Schutzfunktion, beispielsweise um Obst und Gemüse frisch zu halten. Der Tagesspiegel berichtet nun über eine Studie in "Nature Food", die eine Alternative vorstellt. Forschende haben aus dem zuckerbasierten Molekül Pullulan und weiteren natürlichen Substanzen eine Beschichtung für Obst und Gemüse hergestellt, durch die die Ware nur halb so schnell mikrobiell verdirbt wie ohne Beschichtung. Pullulan kann leicht abgewaschen werden und ist in der Natur nach drei Tagen abgebaut.
Kosmetik – Südostasiatisches Adlerholz ist ein wertvoller Rohstoff. Die Parfüm- und Duftstoffindustrie gewinnt daraus einen besonderen Duftstoff. Zwischen 30.000 und 100.000 Euro kostet das Kilogramm auf dem Schwarzmarkt - denn der Handel ist illegal. Seine Gewinnung geht mit Raubbau an der Natur einher, denn die Bäume müssen verletzt werden, um das duftende Harz abzusondern. Das ZDF hat für das Umweltmagazin planet.e recherchiert, ob illegales Adlerholz auch den europäischen Markt und die Parfüms in unseren Kosmetikregalen erreicht.