Von Algen-Schwangerschaftstests und Pestiziden
Der kompakte Medienrückblick: Pflanzenschutzmittel in der EU +++ Schwangerschaftstest mit Algen-Antikörpern +++ Steuervergünstigung für Agrardiesel
Landwirtschaft - Die EU-Kommission plant, Pflanzenschutzmittel in der EU künftig grundsätzlich unbefristet zuzulassen, anstatt die Wirkstoffe wie bisher nach spätestens 15 Jahren erneut zu prüfen. Das berichtet die taz. Die verpflichtenden Neuzulassungen sollen entfallen, nur besonders gefährliche Stoffe wären weiterhin von zeitlichen Begrenzungen betroffen. Statt regelmäßiger Überprüfungen sollen Neubewertungen nur noch dann stattfinden, wenn neue wissenschaftliche Erkenntnisse dies erforderlich machen. Mit dem Vorschlag will die Kommission den Verwaltungsaufwand verringern und Landwirten mehr Planungssicherheit geben, betont aber, dass der Gesundheits- und Umweltschutz weiterhin gewährleistet bleiben solle. Kritiker warnen jedoch davor, dass ohne feste Überprüfungsfristen Risiken für Umwelt und Verbraucher zu spät erkannt werden könnten.
Biologie - Das junge Startup „Hey Mela“ aus Hannover arbeitet an einer veganen Alternative zu herkömmlichen Schwangerschaftstests, wie ntv in einem Videobeitrag berichtet. Herkömmliche Tests nutzen Antikörper, die meist aus Tieren wie Mäusen oder Kälbern gewonnen werden, was mit Tierleid verbunden ist. „Hey Mela“ nutzt stattdessen Antikörper aus Kieselalgen, um den Test tierleidfrei und vegan zu machen. Das soll eine ethischere und nachhaltigere Lösung für Schwangerschaftstests bieten als die bisherigen Produkte. Damit zeigt das Startup, wie biotechnologische Innovationen traditionelle Produkte ökologischer gestalten können.
Landwirtschaft - Die Bundesregierung nimmt die Steuervergünstigung für Agrardiesel in Deutschland wieder vollständig in Kraft, nachdem ihre Abschaffung zuvor zu starken Bauernprotesten geführt hatte. Dies schreibt die Wirtschaftswoche. Ab dem Jahr 2026 können Land- und Forstwirte die Energiesteuer für Diesel wieder in voller Höhe erstattet bekommen, konkret etwa 21,48 Cent pro Liter. Diese Entscheidung wurde vom Bundesrat in Berlin bestätigt, wodurch der vorherige Beschluss der Ampel-Regierung rückgängig gemacht wird. Die Rückkehr zur Subvention soll die Betriebe finanziell entlasten und ihnen in einem von Preisschwankungen geprägten Markt mehr Planungssicherheit bieten. Für den Bund bedeutet die Wiedereinführung der Steuervergünstigung jährliche Mehrkosten von rund 430 Millionen Euro.