Von trockenen Böden und klimaresistenten Pflanzen
Der kompakte Medienrückblick: Monokulturen heizen Ackerflächen auf +++ Pflanzen als Wasserspeicher +++ Kaffee aus Kichererbsen
Landwirtschaft – Ackerflächen mit Monokulturen heizen sich in Deutschland an Hitzetagen ähnlich stark auf wie städtische Betonflächen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Thinktanks Econics Institute der Hochschule Eberswalde und des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu). Besonders betroffen sind fruchtbare Regionen wie die Magdeburger Börde, deren Böden durch anhaltende Trockenheit ihre Speicherfähigkeit für Wasser und Nährstoffe verlieren, wie Clara Suchy in der Zeit schreibt. Dadurch geraten selbst robuste Kulturen wie Kartoffeln bei Temperaturen über 35 Grad an ihre Grenzen und liefern deutlich geringere Erträge. Die Forschenden fordern daher, die Landwirtschaft nach dem Vorbild der Städte klimaresilienter zu gestalten – durch mehr Begrünung, Durchmischung und vielfältigere Fruchtfolgen. Zwischenfrüchte und Pflanzenreste sollen die Böden länger feucht halten, während Agroforstsysteme mit Bäumen das Mikroklima kühlen und sogar die Regenbildung fördern können. Die Studie macht deutlich, dass nicht nur Städte, sondern auch Agrarlandschaften dringend umgestaltet werden müssen, um ihre Produktivität zu sichern. Nur durch mehr Vielfalt und Begrünung lasse sich der gefährliche Teufelskreis aus Hitze, Trockenheit und Bodenermüdung durchbrechen, heißt es.
Klima – Extremwetter wie Hitze, Trockenheit und Starkregen macht Landwirten und Städtern gleichermaßen das Leben schwer. Ein Bericht im Spiegel zeigt, mit welchen Ideen ein Bauer aus Brandenburg und ein Landschaftsarchitekt in Berlin den Folgen des Klimawandels begegnen. So vertraut Bauer Robert Häuser auf die Heilkraft der Natur. Er setzt auf die Direktsaatmethode und verzichtet auf schwere Landmaschinen, damit der Boden genügend Wasser speichern kann. Möglichst viel Wasser zu speichern, ist auch das Ziel von Stadtplanern und Forschenden bei der Neugestaltung des ehemaligen Flughafens Tegel. Grünflächen sollen hier große Regenmengen aufnehmen und bei Trockenheit an die Umgebung abgeben. Forschende der TU Berlin untersuchen, welche Pflanzen sich dafür am besten eignen.
Landwirtschaft – Die Landwirtschaft muss sich auf den Klimawandel einstellen. Forschende der Universität Halle-Wittenberg wollen daher in einer neuen Versuchsküche herausfinden, was sich aus regional angebauten, klimaresistenten Kulturpflanzen kochen und backen lässt. Das geht aus einem Bericht in der Süddeutschen Zeitung hervor. Das Ziel sei, gemeinsam mit Landwirten und regionalen Lebensmittelproduzenten gut schmeckende und gesunde Lebensmittel herzustellen. Dafür bauen die Forschenden verschiedene Sorten Hirse, Hülsenfrüchte und Ölpflanzen in einer Versuchsstation an und verarbeiten diese etwa zu Kaffee aus Kichererbsen, glutenfreiem Brot aus Hirse oder Ölen aus Disteln.