Agroforst-Projekt gestartet
Im Projekt „Klimarobuste Agrargehölze für dürregefährdete Regionen“ der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde wurden vom 7. bis 17. Dezember 2025 in drei landwirtschaftlichen Praxisbetrieben insgesamt 600 Bäume gepflanzt.
Agroforst ist ein landwirtschaftliches Nutzungssystem, bei dem Bäume oder Sträucher gezielt mit Ackerbau oder Tierhaltung kombiniert werden, um ökologische und wirtschaftliche Vorteile zu erzielen. Um unter realen Bedingungen zu testen, welche trockenheitstoleranten Baumarten sich für den Einsatz in solchen Systemen eignen, wurden im Projekt „Klimarobuste Agrargehölze für dürregefährdete Regionen“ der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) vom 7. bis 17. Dezember 2025 600 Bäume in drei landwirtschaftlichen Praxisbetrieben gepflanzt: auf dem Sonnengut Gerster in Dietrichsroda, bei Warnke Agrar in Cobbel und auf dem Biohof Kepos in Heinrichsfelde.
Das Projekt wird durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert. Die Pflanzflächen entsprechen zudem den Vorgaben der Öko-Regelung 3, sodass über die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) eine zusätzliche Förderung von 600 Euro pro Hektar Gehölzstreifen beantragt werden kann.
Walnuss, Esskastanie und Maulbeere
Gepflanzt wurden trockenheitstolerante Baumarten mit Potenzial sowohl für den Fruchtertrag als auch für die Wertholzproduktion - darunter Walnuss, Esskastanie und Maulbeere. Die Pflanzung erfolgte als Einzelbaumpflanzung mithilfe eines Erdlochbohrers, mit Abständen von sechs bis zwölf Metern und Ackerstreifenbreiten von 27 bis 50 Metern, sodass sich das System gut in bestehende Fruchtfolgen integrieren lässt. In den kommenden drei Jahren werden die Bestände unter Praxisbedingungen unter anderem hinsichtlich Wachstum, Überlebensrate und Anwuchserfolg untersucht.
Erkenntnisse für trockene Regionen
Die Projektbeteiligten wollen herausfinden, ob sich durch eine gezielte Auswahl geeigneter Gehölzsorten der Anwuchserfolg auch unter Trockenstress erhöhen lässt und ob Agroforstsysteme damit eine praktikable Lösung für dürreanfällige Gebiete in Deutschland darstellen. Ergänzend werden unterschiedliche Anzuchtverfahren aus Baumschulen – wurzelnackte Pflanzen, Containerware und AirPot-Ware – miteinander verglichen. Ziel ist es, praxisorientierte Empfehlungen für Landwirtinnen und Landwirte zur Umsetzung von Agroforst in trockenen Regionen zu entwickeln, da frühere Versuche häufig an hohen Ausfällen oder mangelnder Standortanpassung scheiterten.
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