Von Energie-Pflanzen und Avocado-Märchen
Der kompakte Medienrückblick: +++ Wettrüsten der Pflanzen +++ Öko-Bauern setzen auf große Betriebe +++ Negative Ökobilanz der Avocado +++ Pflanze als Dämmstoff +++
Recycelbare Materialien werden immer beliebter, in allen Branchen. Forscher der Universitäten Bonn, Aachen und Düsseldorf versuchen deshalb zurzeit, Bau- und Dämmstoffe aus der Pflanze "Durchwachsene Silphie" herzustellen. Die Verwandte der Sonnenblume ist ein vielversprechender Material-Lieferant, besitzt aber noch weitere Talente: Neben den Dämmeigenschaften enthält die Silphie nämlich eine Vielzahl medizinisch wirksamer Stoffe, die besonders für die Pharmaindustrie nützlich sein könnten.
Bio-Lebensmittel sind längst Mainstream und sowohl beim Discounter als auch bei Fastfood-Ketten zu bekommen. Trotz des boomenden Marktes haben Bio-Landwirte jedoch einen Nachteil: die Erträge sind in der Regel geringer als bei herkömmlicher Landwirtschaft. Dagegen setzen Bio-Bauern nun vor allem Größe, Hightech und cleverer Vermarktung. Die beiden Autoren
zeigen in ihrem Artikel, wie sich Öko-Bauern auch ohne Chemie gegen Schädlinge wehren und allmählich gegenüber konventionellen Betrieben aufholen.Wenn sich Pflanzen mit giftigen oder abschreckenden Substanzen gegen Insekten zur Wehr setzen, führt das durch wechselseitige Anpassungen oft zu einem „evolutionären Wettrüsten“, wie Biologen sagen. Physalis zum Beispiel sind für Menschen zwar nur ein exotischer Snack, für so manche Insekten sind sie jedoch überaus gefährlich. Die Pflanze vertreibt Schädlinge mit fraßhemmenden Substanzen, den Withanoliden. Diese Stoffe hemmen die Immunabwehr von Insekten. Ein raffiniertes Beispiel für eine Gegenstrategie haben nun Forscher vom Max-Planck-Institut für chemische Ökologie in Jena bei Heliothis-Faltern entdeckt. Diese haben sich nämlich so gut an die Giftstoffe der Physalis angepasst, dass sie von diesen sogar profitieren.