Von Sojagärtnern und Öko-Häusern
Der kompakte Medienrückblick: +++ Interview mit Bayer-Vorstand Condon zu Monsanto +++ Sojaanbau in Deutschland +++ Erstes Öko-Haus errichtet +++ Homöopathie im Tierstall ?
Landwirtschaft - Weltweit wird immer mehr Soja angebaut, insbesondere in Südamerika. Ein süddeutscher Tofuhersteller und die Universität Hohenheim wollen das ändern. Gemeinsam mit Hobby-Gärtnern, Landwirten, Schulen und Vereinen testen sie, ob die Sojapflanze auch hierzulande vermehrt heimisch werden kann. Bei dem Anbau-Experiment, an dem sich mehrere Tausend Interessierte bundesweit beteiligt haben, kommen insbesondere kühletolerante Soja-Sorten zum Zug. Ein Beitrag aus der Deutschlandfunk-Sendung Umwelt und Verbraucher.
Ökologisch Bauen - Im niederländischen Venlo wurde am 14. Oktober das erste Öko-Rathaus eingeweiht, das nach dem sogenannten Cradle-to-Cradle-Konzept ( C2C -Von Wiege zur Wiege) geplant wurde. Das heißt, es wird eine komplett abfallfreie Kreislaufwirtschaft angestrebt. Alle verwendeten Baumaterialien werden nach der Nutzung wieder sortenrein in Ausgangsstoffe zerlegt und recycelt. Das neue Gebäude ist elf Stockwerke hoch, die Fassade ist mit 100 verschiedenen Pflanzensorten begrünt. Es gibt einen Sonnen-Schornstein, Solarpaneele sorgen für Strom. Im Innenhof wurde ein Feuchtgebiet angelegt, in dem das Abwasser des Hauses gereinigt wird. Frankfurter Rundschau-Autor Joachim Wille stellt das neue Bauen nach dem C2C-Konzept ausführlich vor. Vorreiter ist Kalifornien, aber auch in Deutschland gibt es immer mehr Projekte dieser Art, etwa der Neubau der RAG-Stiftung in Essen.
Landwirtschaft - Liam Condon ist im Bayer-Vorstand zuständig für die Sparte Crop Science und hat die Übernahme von Monsanto mit vorangetrieben. Im Interview mit der WELT betont er, wie strategisch sinnvoll die Fusion ist. Den hohen Kaufpreis mit 128 Dollar pro Aktie für Monsanto hält Condon für absolut fair bewertet. Die Fusion sei kein Steuersparmodell, und es soll keine Einschränkungen bei Forschung und Entwicklung geben. Monsanto habe vor allem in Deutschland und Frankreich einen negativen Ruf. "Unser gutes Image ist uns wichtig", sagt Condon. Man werde das Geschäft von Monsanto künftig nach den Werten von Bayer fortführen. Biolandbau, konventionell oder mit Gentechnik - alle drei Produktionsweisen hätten ihre Berechtigung und seien sicher. Für das politisch umstrittene Herbizid Glyphosat sieht Condon derzeit keinen adäquaten Ersatz.
Tiergesundheit - Der übermäßige Einsatz von Antibiotika und das Auftauchen von resistenten Keimen sind ein massives Problem in den Tierställen. Einige Landwirte versuchen es hierzulande mit Homöopathie - sie verabreichen ihren Kühen oder Schweinen Tropfen oder aufgelöste Globuli. Kathrin Zinkant geht in der Süddeutschen Zeitung diesem Phänomen nach. Wie sinnvoll ist es, die Tiere mit Mitteln zu behandeln, die wissenschaftlich betrachtet völlig wirkungslos sind? Dazu hat sie Tierärzte befragt. Ein Fazit: Die Homöopathie ist keine Alternative zur Schulmedizin.