Von Artenvielfalt und nachhaltigem Anbau
Der kompakte Medienrückblick: Biologische Vielfalt nimmt ab +++ Hopfenanbau unter Solarmodulen +++ Pioniere einer nachhaltigen Landwirtschaft
Biodiversität – Die biologische Vielfalt in Deutschland nimmt weiter ab. Vor allem Feldvögel, Insekten und Pflanzenarten sind davon betroffen, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet. Nach dem aktuellen „Faktencheck Artenvielfalt“ sind demnach mehr als die Hälfte der Lebensräume hierzulande in einem schlechten Zustand, was weitreichende Folgen hat. Besonders betroffen sind Agrar- und Offenland sowie Moore und Grünland, wo sich die Vogel- und Insektenpopulationen drastisch verringert haben. Hauptverantwortlich ist dem Bericht zufolge die Intensivierung der Landwirtschaft, insbesondere durch den Einsatz von Pestiziden, aber auch der Klimawandel und die Flächenversiegelung. Aber es gibt auch positive Entwicklungen: So hat sich die Population der Kegelrobben erholt und die Fließgewässerqualität verbessert. Zum Schutz der Biodiversität sind dringend Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt, wie biologische Landwirtschaft oder die Einrichtung von Schutzgebieten notwendig. Trotz der alarmierenden Lage bleibt Hoffnung, wenn gezielte Artenschutzmaßnahmen ergriffen werden, schreiben die Forschenden.
Landwirtschaft – Hopfen ist ein essenzieller Bestandteil von Bier. Doch Hitze und Trockenheit schmälern die Hopfenernte zunehmend. 60 Kilometer von München entfernt, in der Hallertau, geht Hopfenbauer Josef Wimmer neue Wege. Er betreibt den weltweit ersten Hopfengarten mit einer Agri-PV-Anlage, wie Tillmann Neuscheler in der Frankfurter Rundschau schreibt. In sechs Metern Höhe sind Solarmodule auf Ständern montiert – mit etwas Abstand zwischen den Reihen. Die Anlage spendet Schatten, sodass der Boden nicht so schnell austrocknet und erzeugt gleichzeitig Strom. Außerdem bringt sie nicht nur Energie, sondern schützt die Pflanzen auch vor übermäßiger Hitze und Hagel, während sie genug Licht für das Wachstum erhalten. Wimmer verspricht sich von der Agri-PV-Anlage nicht nur gute Ernteerträge, sondern zusätzliche Einnahmen durch Strom. Auch Obstplantagen oder Weiden könnten für Agri-PV geeignet sein. Laut Wimmer wird die Erweiterung der Anlagen jedoch durch die begrenzten Netzkapazitäten eingeschränkt. Nicht alle Hopfensorten sind den Forschenden zufolge für den Anbau unter Solarmodulen geeignet, da sie unterschiedlich auf die Beschattung reagieren. Die Ernteeinbußen liegen zwischen fünf und zwanzig Prozent. Langfristig könnten jedoch hitzeresistente Hopfensorten an Bedeutung gewinnen.
Landwirtschaft – Wie kann die Landwirtschaft auch zukünftig rentabel arbeiten und zugleich die Umwelt schonen? Elmar Krämer stellt im Deutschlandfunk Kultur Bauern vor, die nach neuen Wegen suchen. Dazu gehört Landwirt Benedikt Bösel. Sein Betrieb im brandenburgischen Alt-Madlitz gilt als Leuchtturm-Projekt eines wissenschaftlich fundierten Biolandbaus. Dabei werden Erkenntnisse aus der Forschung mit traditionellem Wissen aus der landwirtschaftlichen Praxis kombiniert. Bösel gehört damit zu Pionieren, die mit innovativen Lösungen die Landwirtschaft nachhaltiger machen wollen. 3.000 Hektar Land bewirtschaftet er. Dabei setzt Bösel auf Agroforst, Kompostierung, regenerative Landwirtschaft, Waldumbau, standort- und klimaresiliente Sorten und Tierhaltung. Rund 200 Rinder grasen auf seiner Weide. Die Kuhfladen dienen als Bodendünger und sollen helfen, den Humusgehalt zu steigern.