Von Holzbauten und Elefanten-Dung
Der kompakte Medienrückblick: +++ Papier aus Elefantendung +++ Mikroplastik in Meeressäugern +++ Streit um Fairtrade-Bananen +++ Neue Wolkenkratzer aus Holz
Papierherstellung – Etwa 250 Kilogramm Papier werden im Durchschnitt pro Kopf in Deutschland jährlich verbraucht. Neben hohen Kosten für Energie- und Wasser müssen für die Papierherstellung immer mehr Wälder gerodet werden. Doch es geht auch anders. Das 3sat-Wissenschaftsmagazin "nano" stellt in seiner Sendung ein Unternehmen aus Sri Lanka vor, das aus Elefantenmist Papier herstellt. Der Kot der grauen Riesen besteht ausschließlich aus Pflanzenfasern, der zur Papierherstellung bestens geeignet ist. Der faserige Tierdung wird von der Firma Maximus Papier Company aufbereitet und zu Papier verarbeitet. Mittlerweile stellt das bei Colombo ansässige Unternehmen 250 verschiedene Papierprodukte her – vom Schreibpapier bis hin zur Verpackungsbox.
Umwelt – Mikroplastikpartikel in den Weltmeeren belasten zunehmend das Ökosystem Meer und gefährden auch die Gesundheit seiner Bewohner. Wale, Delfine und Robben gelten bei Forschern allgemein als Indikatoren für die Gesundheit des marinen Ökosystems. Wie ernst die Lage ist, zeigt eine Studie der Universität Exeter, über die die Berliner Morgenpost berichtet. Die Forscher hatten dafür tote Meeressäuger rund um Großbritannien unter die Lupe genommen. Wie das Team im Fachjournal „Scientific Reports“ berichtet, gab es rund um die britische Küste kaum ein Tier ohne Mikroplastik im Bauch. Meist waren es synthetische Fasern, die von Kleidung, Fischernetzen oder Zahnbürsten stammten. Ebenso häufig fanden sich Partikel von Lebensmittelverpackungen und Plastikflaschen in den Körpern der gestrandeten toten Meeressäuger.
Lebensmittel – Der Streit um die fairste Banane ist entbrannt: Michael Gassmann berichtet in der Tageszeitung Die Welt, wie Einzelhandelsketten um die Vorreiterrolle beim Geschäft mit der Fairtrade-Banane wetteifern. Eine entsprechende Werbeaktion von Lidl im Beisein von Politikern auf der Grünen Woche hatte den Stein ins Rollen gebracht und in der Branche für Verärgerung gesorgt. Die Hamburger Zentrale von Edeka will die beanspruchte Vorreiterrolle nicht billigen und verweist auf die seit 2014 bestehende Zusammenarbeit mit dem WWF auf dem Gebiet des nachhaltigen Bananenanbaus. Auch Rewe und Aldi werben unter dem Namen „OneWorld Bio-Bananen“ für das faire Obst. Im Fokus des Streits steht insbesondere die von Lidl geforderte „verantwortungsvolle Preispolitik“. Konkurrenten werfen dem Discounter „Scheinheiligkeit“ vor, weil er die Preise für Fairtrade-Bananen nach unten treibe.
Bauwirtschaft - In Wien entsteht derzeit das höchste Holzhochhaus der Welt. Mit seinen 24 Stockwerken und 84 Metern Höhe soll das architektonische Bauwunder aus Holz das neue Wahrzeichen der österreichischen Hauptstadt werden. Derweil wird andernorts bereits fleißig an noch höheren Wolkenkratzern aus Holz gefeilt, wie Hilmar Schmundt im Magazin Der Spiegel berichtet. Mit einem 350 Metern hohen Holztower wirbt Tokio für ein Baumhaus der Extraklasse, dass die Skyline der City zukünftig prägen soll. Obwohl die Vorteile von Holz als Baumaterial bekannt sind: Noch sind solche Holzbauten eher die Ausnahme, weil sie einzigartige Pilotprojekte und damit teuer sind. Hier setzt die Idee eines österreichischen Unternehmers an: Er will Holzhäuser entwerfen, die nach dem Legoprinzip hergestellt, schnell zusammengesetzt und aufgebaut werden können.