Von Hanfdämmung und Tofubutter
Der kompakte Medienrückblick: +++ Schüler überzeugen mit Laubpellets auf Roboter-Olympiade +++ Hanf als Baumaterial +++ EuGH-Urteil: Milch kommt nur aus Eutern +++ New York wird grüner +++
Nachhaltigkeit – Am Wochenende fand das Deutschlandfinale der Welt-Roboter-Olympiade (WRO) in Schweinfurt statt. Wie Die Welt berichtet, traten acht Teams in den Kategorien „Football Category“, sowie jeweils die drei besten Teams der „Regular Category“ und „Open Category“ zum Finale an. Insgesamt nahmen 88 Teams teil mit rund 300 Schülern im Alter zwischen acht und 19 Jahren. Das Team „Cool Robots“ des Berliner Schülerforschungszentrums hat ebenfalls sein Projekt vorgestellt: einen Roboter, der selbstständig Laub aufsammelt und es in eine Pressanlage bringt, um so ressourcenschonendes Brennmaterial zu produzieren. Die Roboter-Olympiade gibt es bereits seit 2004. In Deutschland wird er seit 2012 vom Verein „Technik begeistert“ veranstaltet. Zwar gibt es kein Preisgeld, aber die Reisen zum Weltfinale der WRO werden finanziert. Das wird dieses Jahr im November in Costa Rica stattfinden.
Bauwirtschaft – Die Genossenschaft „Hanffaser Uckermark“ will Hanf als Baustoff etablieren, selbst 20 Jahre nach der Legalisierung des Nutzanbaus ist das jedoch noch immer Pionierarbeit. Mathias Bröckers berichtet in der tageszeitung (taz) von den vielseitigen Einsatzmöglichkeiten von Hanf als Bau- und Dämmmaterial und besucht den Vorzeige-Hanfanbaubetrieb in der Uckermark. Aufgrund seiner enormen Größe von bis zu vier Metern werden für die Hanfernte spezielle Maschinen benötigt. Die Pflanze eignet sich wegen ihrer Faserfestigkeit, Dämmeigenschaften und ihrer überragenden Widerstandsfähigkeit gegen Nässe nicht nur für die Seefahrt und Klempnerei, sondern hat auch im Baugewerbe eine jahrtausendealte Tradition. Trotzdem lehnten deutsche Behörden die Zulassung als Baustoff zuerst einmal. Trotz der vielseitigen Einsatzmöglichkeiten wurde die Förderung des Nutzhanfs durch die EU im Jahr 2000 gestrichen, wodurch der Anbau stark eingebrochen ist. Konkurrenz macht dem Hanf hierzulande vor allem der Mais für Biogasanlagen, der aufgrund des Erneuerbare-Energie-Gesetzes hoch bezuschusst wird.
Ernährung – Vegane Produkte dürfen nicht unter Namen wie "Pflanzenkäse" oder "Tofubutter" verkauft werden. Das hat der Europäische Gerichtshof EuGH entschieden. Wie Henning Jauernig auf Spiegel Online berichtet, dürfen rein pflanzliche Produkte wie Sojamilch oder Tofubutter künftig dem höchsten Gericht der Europäischen Union zufolge nicht mehr unter Bezeichnungen wie Milch oder Käse angeboten werden. Das Urteil bezieht sich auf europäische Regelungen, wonach die Bezeichnung Milch nur solchen Produkten vorbehalten ist, die aus der "normalen Eutersekretion" von Tieren gewonnen werden. Analoge Regelungen gelten auch für Begriffe wie Butter, Käse oder Joghurt. Demnach dürfen also vegane Produkte nicht mehr unter Namen wie Veggie-Cheese angeboten werden – auch wenn auf den pflanzlichen Ursprung hingewiesen wird. Die Richter argumentierten: eine Verwechslungsgefahr für Verbraucher könne nicht ausgeschlossen werden.
Stadt der Zukunft – In der Reihe "Naturopolis" porträtiert arte die vier Megastädte New York, Rio de Janeiro, Tokio und Paris aus einem neuen, nachhaltigen Blickwinkel. In dieser Folge geht es um New York City, und wie die Natur – unterstützt von Menschen - ihren Lebensraum zurückerobert. Die Menschen sorgen dafür, dass die Natur wieder zu einem gesellschaftlichen Projekt wird. Ihr großes Ziel: New York in eine umweltfreundliche "Green City" umzuwandeln, die sich dem Schutz der Umwelt verpflichtet fühlt. Sie wollen eine eine Niedrigenergie-Stadt mit begrünten Dächern und Passivgebäuden, in der vertikale Landwirtschaft und Bionik fester Bestandteil des Alltags sind, und der Wandel hat bereits begonnen.