Von Feldrobotern und Biotech-Boom
Der kompakte Medienrückblick: Erster autarker Feldroboter +++ Lachszucht in der Kritik +++ Biotech als wirtschaftlicher Rettungsanker +++ Lösungen für EU-Bio-Vorgaben
Landwirtschaft - In der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau in Iden (LLG Iden) in der Altmark wird der erste zugelassene autarke Feldroboter in Deutschland eingesetzt. Das berichtet Katharina Häckl vom MDR. Die Arbeit auf dem Feld erledigt er komplett alleine – die vorherige Programmierung erfolgt durch einen Menschen. Das spare den Bäuerinnen und Bauern Zeit für andere, wichtige Aufgaben. Der AgXeed ist die Entwicklung eines niederländischen Start-ups und kostet einen niedrigen sechsstelligen Betrag. Bis sich die Landwirtschaftsbetriebe den Roboter leisten können, wird es jedoch noch dauern. In Iden soll er unter anderem für die Ausbildung junger Landwirtinnen und Landwirte zum Einsatz kommen.
Aquakultur - Die Schattenseiten der Lachszucht sind in Norwegen kürzlich durch einen Massenausbruch deutlich geworden. Das berichtet Thomas Borchert in der Frankfurter Rundschau. 27.000 Lachse sind aus einer Anlage ausgebrochen. Daraus geht eine Gefahr für den natürlichen Fischbestand hervor, denn die Zuchtfische sind genetisch verändert und oft krank. Die deutsche Verbraucherorganisation Foodwatch e.V. fordert deshalb und wegen der stetig steigenden Zahl der Schlachtmenge einen Verkaufsstopp für norwegischen Zuchtlachs. Dabei appelliert sie vor allem an die großen Supermarktketten wie Edeka, Aldi, Lidl und Rewe.
Biotechnologie - Nach aktuellen Zahlen des Branchenverbandes BIO Deutschland boomt die deutsche Biotech-Branche. Im internationalen Vergleich stehe sie allerdings schlecht dar, berichtet Jochen Maas in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Beispielsweise ist die Zahl der Neugründungen in den USA deutlich höher. Wichtig seien jedoch nicht nur Investitionen, sondern ebenso politische Rahmenbedingungen und Bekenntnisse. Diese könnten zur gesellschaftlichen Akzeptanz beitragen. Die Biotech-Industrie sei eine Alternative für gefährdete Branchen in Deutschland, wie etwa die Autoindustrie. Laut Maas könnte es ein „Rettungsanker für die deutsche Wirtschaft“ sein, wenn sie das Vertrauen und das Engagement aller politischen Parteien bekäme.
Agrarwirtschaft - Bundesagrarminister Cem Özdemir fordert Lösungen für Bio-Höfe mit Schwierigkeiten bei verpflichtenden Vorgaben zur Weidehaltung. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung. Gewisse EU-Vorgaben seien laut dem Minister für manche Betriebe nur schwer umzusetzen. Für diese „Härtefälle“ müsste es mehr Zeit geben, damit sie entsprechende Konzepte entwickeln und umsetzen könnten. Unter anderem nimmt der Minister die Weidepflicht in den Blick, eine EU-weite Vorgabe für Bio-Höfe: Rinder, Schafe und Ziegen müssen ständigen Weidezugang haben. Branchenvertreter befürchten, dass Höfe mit wenig Weidefläche oder ungünstigen Standorten in den Dörfern künftig nicht mehr „Bio“ sein könnten.