Von antiker Bierhefe und Weinanbau
Der kompakte Medienrückblick: Reben auf der Flucht +++ Bier aus 5.000 Jahre alten Hefekolonien +++ Positionen zu Gene Drives +++ Immer mehr Methan in der Atmosphäre
Landwirtschaft – Kommt Bordeaux in Zukunft aus der Pfalz? Das immer heißer und trockener werdende Klima vertreibt Weinsorten aus ihren bislang angestammten Regionen. In seiner Reportage in der Süddeutschen Zeitung geht Fabian Federl der Frage nach, wie die Weinindustrie diesem Wandel begegnen will. Denn was werden Herkunftsbezeichnungen noch wert sein, wenn es im Gebiet um Bordeaux zu trocken ist für den klassischen Bordeaux-Wein? Wird es in Zukunft nur noch schlechte Weine zu kaufen geben? Oder sind gentechnisch veränderte Weinreben die Lösung für das menschengemachte Problem?
Archäobiologie – 5.000 Jahre sind die Hefekolonien schon alt, doch das Bierbrauen haben sie nicht verlernt. Aus antiken Gefäßen stammt die Hefe, mit der Forscher aus Israel nun erfolgreich Bier gebraut haben. Das Bier sei genießbar, heißt es in einem dpa-Bericht auf stern.de, es würde jedoch der süße Hefegeschmack hervorstechen. Die Hefekolonien wurden auf Tonscherben bei Ausgrabungen im heutigen Tel Aviv gefunden. Die Gefäße, die zur Bierherstellung dienten, konnten auf 3.000 Jahre vor Christi Geburt datiert werden. "Dies ist das erste Mal, dass wir es geschafft haben, antiken Alkohol aus antiker Hefe herzustellen", wird Izchak Pas von der israelischen Altertumsbehörde zitiert.
Biotechnologie - Gene Drives - mit diesen molekularbiologischen Technologie lassen sich ganze Populationen genetisch schnellstens verändern. Gene Drives sind gentechnische Konstrukte aus Erbgutabschnitten, die sich selbst vermehren können und dafür sorgen, dass sie binnen weniger Generationen in allen Nachkommen einer Population vorkommen. Anwendungsbeispiel sind Gene Drives, die Malaria-Mücken steril werden lassen. Die Chance, Krankheitsüberträger einzudämmen steht der Umstand entgegen, dass Auswirkungen auf Ökosysteme noch komplett unbekannt sind. Wie Sascha Karberg im Tagesspiegel berichtet, fordern gleich drei Forscherorganisationen strenge Regeln für die gentechnische Methode.
Klimaschutz - Der steigende Gehalt von Methan in der Atmosphäre gibt Wissenschaftlern Rätsel auf. Eigentlich war der Ausstoß des Treibhausgases seit Jahren stabil, stieg aber seit 2007 wieder leicht an. Ungeklärt ist, warum der Ausstoß seit fünf Jahren besonders stark zugenommen hat.