Von grünem Fliegen und Insektenrettern
Der kompakte Medienrückblick: Doku über Insektenretter +++ Allianz für pestizidfreie Landwirtschaft +++ CO2-Speicherwunder Spekboom +++ Klimaschonender Fliegen
Biodiversität – Das Insektensterben ist ein Topthema der vergangenen Jahre und hat es auch auf die politische Agenda geschafft. Doch weder über die genauen Zahlen, die Ursachen, noch über Lösungen zum Insektenschwund herrscht Einigkeit. Die Wissenschaft sucht mit hohem Aufwand nach belastbaren Ergebnissen. Für das ZDF-Umweltmagazin planet.e beleuchtet Andreas Ewels mit dem Doku-Film „Die Insektenretter“ aktuelle Forschungsaktivitäten. Das ZDF-Team besucht Biodiversitätsforscher am iDiv Ecotron, aber auch Industrieforscher der Chemiekonzerne Bayer und BASF, die an schonenderen und zielgerichteten Pestiziden forschen. Häufig steht dabei die Hummel im Vordergrund. Ein Biobauer hingegen geht anders vor: Er kauft kleine Flächen inmitten riesiger Äcker und verwandelt sie in Wildnis.
Landwirtschaft - Der Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln steht in der Kritik – unter anderem wegen des Rückgangs der Artenvielfalt allgemein und besonders wegen des Insektensterbens. Pestizide wirken natürlich nicht nur wachstumshemmend oder tödlich auf die Schädlinge, sondern auch auf die Umgebung wie Boden und Gewässer und alle darin lebenden Organismen. Entscheidend ist dabei nicht nur die eingesetzte Menge der Pestizide, sondern auch das ökotoxikologische Gefährdungspotenzial durch immer wirksamere Pflanzenschutzmittel. Nun haben sich 24 agrarwissenschaftliche Forschungseinrichtungen aus 16 europäischen Ländern zusammengeschlossen und die Initiative für eine pestizidfreie Landwirtschaft unterzeichnet. Das Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, das Julius-Kühn-Institut, nimmt ebenfalls teil. In der Deutschlandfunk-Sendung „Umwelt und Verbraucher“ gibt es ein Interview mit der Agrarwissenschaftlerin Silke Dachbrodt-Saaydeh vom Kühn-Institut.
Klimaschutz - Pflanzen stellen im Zuge der Photosynthese aus Kohlendioxid, Licht und Wasser organische Verbindungen her. Daher sind Pflanzen gute CO2-Speicher. Claudia Bröll stellt in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung die Sukkulente namens Spekboom vor – eine kleine südafrikanische Pflanze, die außergewöhnlich große Mengen an Kohlenstoffdioxid (CO₂) aus der Atmosphäre aufnimmt und speichert.
Mobilität - Flugzeuge tragen nicht unerheblich zu den globalen Kohlendioxid-Emissionen und dem Treibhauseffekt bei. In einem Hörfunk-Feature auf SWR2 Wissen erläutert Jan-Uwe Stahr, wie Forscher das Fliegen umweltfreundlicher und klimaschonender gestalten wollen. Das soll mit dem Einsatz moderner Flugzeugflügel, Biokerosin sowie synthetischer Power-to-Liquid-Treibstoffe und anderer Flugrouten gelingen.