Von Humusaufbau und Hefepilzen
Der kompakte Medienrückblick: Algen und Queller als Nahrungsquellen +++ Fruchtbare Humusschichten von Äckern +++ Die Geschichte des Hefepilzes +++ Vulkangestein auf Feldern verstreuen
Ernährung – Die Universität Bayreuth forscht an ihrer Außenstelle in Kulmbach an Nahrungsquellen der Zukunft, wie etwa Algen und Quellern. Dies berichtet Florian Fuchs in der Süddeutschen Zeitung. Queller – auch als Meeresspargel bekannt – wachsen an Küstenregionen im Watt und sind nährstoffreich. Sie enthalten unter anderem viel Vitamin C, Kalium und Magnesium. Algen hingegen liefern nicht nur Proteine, sondern auch wertvolle Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien. Zukünftig könnten die beiden sogenannten Salzpflanzen eine weitere Alternative zu Fleisch darstellen.
Landwirtschaft – Humusaufbau in der Landwirtschaft ist essenziell, da er Kohlendioxid binden kann. Bis sich eine Humusschicht von nur einem Zentimeter aufbaut, dauert es Fachleuten zufolge etwa 100 Jahre. In Papendorf im Emsland pflegt und schützt ein konventioneller Landwirtschaftsbetrieb mit Kreislaufwirtschaft die fruchtbare Humusschicht der Ackerböden, wie Dana Zelck im NDR Nordmagazin berichtet. Kompost, Gülle und Stallmist – produziert durch hofeigene Rinder – werden hier auf dem Acker ausgetragen. Seit zehn Jahren arbeitet der Betrieb daran, mit Mutterkuhhaltung den Humusgehalt seiner Böden zu erhalten und langfristig zu mehren.
Wissen – Hefe, ein einzelliger Pilz, existiert seit der Zeit der Dinosaurier und hat sich als äußerst widerstandsfähig erwiesen. Über die lange Geschichte der Hefe und ihre bedeutende Rolle in der menschlichen Kultur schreibt Katrin Zeug auf Zeit Online. Bereits im antiken Ägypten wurde Hefe genutzt, um Brot und Bier herzustellen, wobei die Menschen die Wirkung der Hefe unbewusst für die Gärung einsetzten. Im Mittelalter galt Hefe als mystisch und geheimnisvoll, ihre genaue Funktionsweise blieb unerforscht. Erst 1857 konnte der französische Mikrobiologe Louis Pasteur zeigen, dass Hefepilze für den Gärungsprozess verantwortlich sind. Heute ist Hefe unverzichtbar in der Lebensmittelproduktion, insbesondere bei der Herstellung von Bier, Wein und Brot. Zudem dient sie als Modellorganismus in der Forschung, etwa bei der Entwicklung neuer Medikamente und biotechnologischer Anwendungen.
Klimawandel – Das Prinzip der Verwitterung soll auf Feldern eingesetzt werden, um CO₂ zu speichern. Dies berichtet Kathrin Witsch im Handelsblatt. Verwitterung gehört zu den ältesten natürlichen Prozessen der Erde und entzieht der Atmosphäre jährlich schätzungsweise eine Gigatonne CO₂. Wenn Regen auf den richtigen Stein – wie etwa Vulkangestein – trifft, wird das darin enthaltene CO₂ als Bikarbonat im Wasser gebunden. Bikarbonat ist ein Salz, das mit der Zeit über das Grundwasser ins Meer fließt. „Enhanced Weathering“ beschreibt den Vorgang, der nun von Wissenschaft und Start-ups angetrieben wird, um CO₂ schneller aus der Atmosphäre zu binden: Gemahlener Stein wird als Pulver auf dem Feld ausgebracht.