Wanka macht sich für Grüne Gentechnik stark

Die Debatte um den Einsatz gentechnisch veränderter Pflanzen bekommt neuen Schwung. Bundesforschungsministerin Johanna Wanka hat sich in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung klar gegen ein Verbot ausgesprochen. Als rohstoffarmes Land sei Deutschland auf den wissenschaftlichen Fortschritt angewiesen, argumentiert die CDU-Politikerin. Sie stellt sich damit gegen Landwirtschaftsminister Christian Schmidt, der einen Gesetzesentwurf für ein nationales Anbauverbot bereits auf den Weg gebracht hat.

Metaanalyse: Gentechnik-Pflanzen mit positiver Bilanz

Der Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen hat weltweit zu einem Rückgang an eingesetzten Pflanzenschutzmitteln und zu höheren Erträgen geführt. Am deutlichsten profitierten dabei die Landwirte in Entwicklungsländern. Zu diesem Schluss kommt die bisher umfassendste Metaanalyse von Agrarökonomen der Universität Göttingen. Die Wissenschaftler werteten weltweit 147 Originalstudien zum Thema aus.

Zukunftsreport: Hilferuf der Bioinformatiker und Systembiologen

Für ihren ersten Zukunftsreport haben sich die Experten der Nationalen Akademie der Wissenschaften, Leopoldina, die Lebenswissenschaften und ihre aktuellen Herausforderungen vorgenommen. Auf 40 Seiten werfen sie insbesondere  einen Blick auf Omics-Technologien und Bioinformatik. Ihr Fazit ist ernüchternd: Dank langjähriger Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sei zwar vielerorts Kompetenz geschaffen worden, doch es mangelt an Nachhaltigkeit, um Themen wie Big Data adäquat zu begegnen.

Bioökonomierat: Nutzpflanzenforschung ausbauen

Angesichts eines weltweit steigenden Bedarfs an biobasierten Rohstoffen für Ernährung und technische Nutzung müssen die Produktivität und Effizienz im Anbau pflanzlicher Biomasse gesteigert werden. Zu diesem Schluss kommt der Bioökonomierat, ein beratendes Expertengremium für die Bundesregierung, in einer am 3. Juli erschienen Empfehlung zur Förderpolitik im Bereich Pflanzenforschung.

Bioökonomierat veröffentlicht Leitlinien

In einem neuen Strategiepapier fordert der Bioökonomierat ein „richtig dosiertes“ Engagement der Politik für die biobasierte Wirtschaft. Erdöl und Erdgas sind nach den letzten erfolgreichen Funden noch jahrzehntelang verfügbar. Um mit Blick auf den Klima- und Umweltschutz dennoch einen Umstieg auf nachwachsende Rohstoffe voranzutreiben, sind politische Eingriffe des Staates nötig. Wie das geschehen soll, hat das Beratungsorgan der Bundesregierung in Sachen biobasierte Wirtschaft nun in zehn Thesen formuliert.

EU diskutiert nationale Anbauverbote für Gentechnik-Pflanzen

Die EU-Umweltminister haben am 2. März in Brüssel erneut über nationale Anbauverbote für gentechnisch veränderte Pflanzen diskutiert. EU-Zulassungen sollen beschleunigt werden, den EU-Mitgliedsstaaten wird allerdings eine neue Ausstiegsoption offen gehalten. Laut einem eingereichten Entwurf des griechischen EU-Ratsvorsitzes sollen die wissenschaftlichen Legitimierungen für ein nationales Verbot um sozioökonomische Kriterien erweitert werden. Ob des Kompromisses zeichnet sich nach jahrelangem Stillstand nun eine Einigung in der Kommission ab.

Zwist um EU-Zulassung für Gentechnik-Mais

Die Maissorte 1507 wird die dritte gentechnisch veränderte Pflanze, die auf den Äckern der EU angebaut werden darf: Bei einer Abstimmung des EU-Ministerrats am 11. Februar in Brüssel stimmten 19 EU-Länder gegen, und fünf für eine Zulassung. Vier Mitgliedsstaaten, darunter Deutschland, hatten sich eines Votums enthalten. Dadurch liegt die Entscheidung nun wieder bei der EU-Kommission. Der zuständige Gesundheitskommissar Tonio Borg kündigte indes an, grünes Licht für den Anbau von Mais 1507 zu geben.

EFSA bewertet umstrittenes Herbizid neu

Wie gefährlich ist das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat? An dieser Frage scheiden sich die Geister von Naturschutzverbänden und Vertretern der Agrarindustrie. Routinemäßig steht nun eine Neubewertung des umstrittenen Pflanzenschutzmittels an. Für die Europäische Lebensmittelaufsicht EFSA hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) alle neuen Erkenntnisse zusammengetragen. Sie ist in der EU als Berichterstatter für den Wirkstoff Glyphosat zuständig.

Bayer will zur Nummer eins in der Agrarchemie aufsteigen

In der Agrarchemie-Branche kündigt sich eine Mega-Fusion an: der Chemie- und Pharmakonzern Bayer will den US-Saatgutkonzern Monsanto für insgesamt 62 Mrd. US-Dollar (rund 55 Mrd. Euro) kaufen. Pro Monsanto-Aktie wolle man 122 US-Dollar zahlen, teilte das Leverkusener Unternehmen mit. Bayer würde damit zum weltgrößten Agrarchemie-Hersteller werden. Der geplante Zukauf reiht sich ein in die aktuelle Liste milliardenschwerer Übernahmen in der Agrarchemieindustrie. Umweltaktivisten warnen vor der Fusion und dem schlechten Ruf des US-Konzerns.