„Unsere Biocompounds können Kunststoffe ersetzen“
Ein Reststoff wird zum Rohstoff: Bei Sonnenblumen denkt man zuerst an die Kerne, die in der Lebensmittelindustrie vielfältig genutzt werden. Die Schalen dieser Kerne fanden bislang jedoch kaum Beachtung und wurden entsorgt. Bei Golden Compound hingegen dreht sich seit zehn Jahren alles um diese Schalen. Das niedersächsische Unternehmen hat die Potenziale der Sonnenblumenkernschalen erkannt und nutzt diese, um biologisch abbaubaren Biopolymere herzustellen. Erste Produkte wie Pflanztöpfe und Kaffeekapseln sind bereits auf dem Markt.
Laserscanner beurteilt Pflanzengesundheit
Da es bei der Ernte vielerorts an Arbeitskräften fehlt, arbeiten Forschungsteams an Ernterobotern, die landwirtschaftliche Betriebe unterstützen sollen. Das Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB) in Potsdam testet nun ein neuartiges 3D-Laserscannersystem, das von Forschenden der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg entwickelt worden ist. Es soll den Zustand der Pflanzen präzise erfassen und helfen, den richtigen Erntezeitpunkt zu ermitteln. Ziel ist es, damit die Sensorik von Robotern zu verbessern.
Computerprogramm baut flexible Proteine
Neue Proteine aus unkonventionellen Quellen
Hülsenfrüchte, Insekten und Algen gelten seit langem als hochwertige Proteinquellen und können tierische Eiweiße in Lebensmitteln ersetzen. Aber auch Nebenprodukte aus Landwirtschaft und Fischerei sowie Pilze, Bakterien und Mikroalgen erzeugen natürliche Proteine. Im EU-Projekt IMPROVE wollen Forschende aus insgesamt 13 Ländern diese sogenannten Novel Protein Foods nutzen, um neuartige eiweißhaltige Lebensmittel zu entwickeln, sie zu analysieren und ihre Auswirkungen auf Umwelt, Gesundheit und Wirtschaft zu bewerten.
Mehr Vielfalt auf dem Teller
Rund ein Drittel der weltweiten Treibhausgasemissionen entstehen durch die Art und Weise, wie Land bewirtschaftet wird und Lebensmittel produziert werden. Vor allem der Fleischkonsum und die damit verbundene Tierhaltung tragen zu den klimaschädlichen Emissionen bei und erfordern einen Wandel der Ernährungs- und Agrarsysteme. Pflanzenbasierte und biotechnologische Alternativen zu Fleisch, Milch und Co. können dazu einen entscheidenden Beitrag leisten.
Forschung an Löwenzahnkautschuk geht voran
Traditioneller Naturkautschuk wird bislang ausschließlich in Gummibaumplantagen in Indonesien und Malaysia gewonnen. Neben langen Transportwegen ist der Anbau mit der Rodung von Regenwald, einem hohen Wasserverbrauch und dem Verlust von Artenvielfalt verbunden. Schon seit 2000 wird daher auch in Deutschland intensiv an einer alternativen Kautschukquelle für die Automobilindustrie geforscht. Im Fokus steht der russische Löwenzahn.
Charlett Wenig - Die Naturstoff-Designerin
Ein Jacket aus Rinde oder eine Insel aus Moorgräsern? Die Material- und Industriedesignerin Charlett Wenig schafft erstaunliche Dinge aus lokalen Biomaterialien. Am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung erfindet sie neue Verarbeitungsmethoden, die Naturwissenschaft und Design auf spannende Weise zusammenbringen. Unser Film gibt Einblick in Designszenarien, die erst mit Naturstoffen möglich werden.