Von Künstlicher Intelligenz und Laborkäse
Der kompakte Medienrückblick: KI in der Landwirtschaft +++ Käse ohne Kuh +++ Streuwiesen für die Artenvielfalt
Landwirtschaft – Die Landwirtschaft war schon immer darauf angewiesen, Daten zu erheben und auszuwerten. Während die Bäuerinnen und Bauern früher versuchten, göttliche Zeichen zu deuten, kommen heute KI-Programme zum Einsatz. Damit sollen präzisere Vorhersagen oder bessere Entscheidungen getroffen werden, berichtet Timon Naumann in der Frankfurter Rundschau. Landwirtschaftliche Daten und KI sind bereits miteinander verzahnt: Drohnen erstellen Karten, mit diesen Karten wiederum lernen die KI-Programme. Und das ist nur einer von vielen Einsatzorten. Auch abseits der Felder können KI-Anwendungen die Landwirtschaftsbetriebe unterstützen – etwa im Büro oder im Stall: Das Bundeslandwirtschaftsministerium fördert unter anderem ein Projekt, bei dem 3D-Kameras bei der Zucht helfen sollen. Auch bei der Förderung von Biodiversität kann die Künstliche Intelligenz helfen. Diese kann auf Feldern zwischen Un– und Beikraut unterscheiden, sodass gezielter gespritzt werden kann. Die Beikräuter sind wichtig für den Artenschutz.
Biotechnologie – Die Milchindustrie ist für 4 % der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich. In der 3sat NANO-Reportage zeigt Ingolf Baur zwei Wege für klima- und tierfreundlichere Käseproduktion. So nutzt das Berliner Start-up FORMO nicht traditionelles Milcheiweiß aus Kuhmilch, sondern stellt diese essenziellen Milchproteine - speziell Caseine – mithilfe von Mikroorganismen mittels sogenannter Präzisionsfermentation her. Der Vorteil: Mikroorganismen sind effizienter und leichter zu versorgen, denn sie benötigen weniger Ressourcen als eine Kuh. FORMO hat bereits fünf Käsealternativen im Angebot, darunter Blau- und Weißschimmelkäse. Bis diese auf dem europäischen Markt zugelassen sind, dauert es allerdings noch einige Jahre. Mit der Nutzung des Koji-Pilzes hat das 2019 gegründete Start-up einen Weg gefunden, seine veganen Käsealternativen schnell auf den Markt zu bringen. Zum Vergleich wird in der Reportage eine traditionelle Käseproduktion aus Weidehaltung ohne Labor und mit veganem Lab vorgestellt.
Landwirtschaft – Der Landschaftspflegeverband Bad Tölz-Wolfratshausen (LPV) reaktiviert brach liegende Streuwiesen bei Königsdorf, um die Artenvielfalt wiederherzustellen. Dies berichtet Fiona Fuchs in der Süddeutschen Zeitung. Früher wurden diese Wiesen im Herbst gemäht und die Ernte als Einstreu für Ställe genutzt. Diese Nutzung ist jedoch selten geworden, viele Wiesen wurden in ertragreicheres Grünland umgewandelt oder liegen brach. Der LPV möchte die Streuwiesen wiederherstellen, damit sie ihre Blütenpracht und Artenvielfalt entfalten können. Unterstützt werden die Arbeiten der Landwirtinnen und Landwirte vom Freistaat Bayern. In den nächsten Wochen sollen am „Fuchsbichl“ nordwestlich von Nantesbuch etwa fünf Hektar Streuwiesen in Pflege genommen werden.