Von Bananenzucht und Insektenmehl
Der kompakte Medienrückblick: Mikroplastik im Schnee +++ Insektenmehl als Tierfutter +++ Mit CRISPR-Cas gegen Bananenpilz +++ Fremde Feldfrüchte
Umwelt – Mikroplastik wurde nun auch in Schnee nachgewiesen. In der Süddeutschen Zeitung berichtet Kathrin Zinkant über den Fund von Forschern des Alfred-Wegener-Instituts Bremerhaven. Für eine Studie wurden Schneeproben aus der Arktis, Deutschland und der Schweiz untersucht. Erst kürzlich hatten südfranzösische Wissenschaftler entdeckt, dass die winzigen Plastikteilchen sich nicht nur durch Wasser und Wind verbreiten, sondern auch in die Atmosphäre aufsteigen und von dort, wie Pollen oder Saharastaub, selbst in die entlegensten Regionen gelangen.
Biotechnologie – Die durch den Schlauchpilz Fusarium ausgelöste Panamakrankheit bedroht in Kolumbien Bananenplantagen. Um eine flächendeckende Ausbreitung zu verhindern, wurde bereits der nationale Notstand ausgerufen. Im Tagesspiegel berichtet Sascha Karberg über Bestrebungen, mit der Genschere CRISPR-Cas resistente Sorten zu züchten. Mit der preisgünstigen Methode können auch Entwicklungsländer ihre bislang vernachlässigten Sorten gegen Krankheiten wappnen oder dürretoleranter machen. Auch Nutzpflanzen wie Maniok, Yams, Süßkartoffel, Kuhbohne oder Sorghum, die für die Ernährung von Abermillionen Menschen bedeutsam sind, sollen durch CRISPR-Cas widerstandsfähiger werden.
Landwirtschaft – Deutsche Landwirte bekommen Wetterextreme wie lange Hitze- und Trockenperioden inzwischen immer stärker zu spüren. Auch für diese Saison rechnen Agrarverbände mit Ertragsverlusten. Fremde Feldfrüchte, künstliche Bewässerung und Regenrückhaltung werden darum künftig eine größere Rolle spielen. Volker Mrasek berichtet im Deutschlandfunk in der Sendung "Forschung aktuell" von den Testflächen des Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg in Karlsruhe, auf denen neue Sorten und alternative Bewässerungsmethoden für den Einsatz in der deutschen Landwirtschaft erprobt werden.
Landwirtschaft – Insektenmehl könnte zukünftig als Tierfutter genutzt werden und bis zu 10% der Sojaimporte ersetzen. Das ZDF stellt in der Doku-Reihe planet e. das flächeneffiziente und nachhaltige Tierfutter vor. In der freien Natur gehören Insekten zum festen Speiseplan vieler Tiere und sind meist nährstoffreicher und umweltfreundlicher als Soja. Die Nachhaltigkeit des Insektenmehls hängt entscheidend damit zusammen, was die Tiere verwerten. Füttert man die Insekten mit Abfällen, werden Restströme in wertvolle Proteine für die Futtermittelindustrie verwandelt. Bisher ist Insektenmehl in Europa nur zum Verfüttern von Fischen und Haustieren wie Hund oder Katze zugelassen. In einigen Ländern Afrikas wird das proteinreiche Insektenmehl bereits als Viehfutter genutzt.