Von Trüffeln und Biokunststoffen
Der kompakte Medienrückblick: Wolkenkratzer für die Schweine-Haltung +++ Geladene Insektenschwärme +++ Geschützte Trüffel +++ Hartnäckige Kunststoffabfälle
Landwirtschaft – 26 Etagen hat ein neuer "Schweinestall" in China – und er soll nicht der letzte bleiben, berichtet der Stern. Rund eine halbe Milliarde Euro hat der Wolkenkratzer gekostet, den die Firma Hubei Zhongxinkaiwei Modern Farming nahe der Stadt Ezhou errichtet hat. Zusammen mit einem zweiten, noch im Bau befindlichen Schweine-Hochhaus sollen dort jährlich 1,2 Millionen Schweine produziert werden. Motivation für diesen speziellen Schweinestall ist neben den hohen Grundstückskosten wohl die gesetzliche Vorgabe, dass lebende Schweine zum Schutz vor Seuchen nicht die Grenzen ihrer Region verlassen dürfen. Und wie immer das Projekt auch anmutet: Laut Betreiber ist diese Form der Massentierhaltung vergleichsweise tierfreundlich: Eine Klimaanlage kontrolliert Luftqualität, Temperatur und Feuchtigkeit. Außerdem verursache diese Haltung weniger CO2-Emissionen als andere Ställe.
Biodiversität – Elektrische Ladungen in der Atmosphäre beeinflussen das Wettergeschehen und den Transport von Partikeln in der Luft. Was als typisches Phänomen von Gewitterwolken oder Staubstürmen gilt, hat aber noch eine weitere Ursache, wie der Tagesspiegel mit dpa als Quelle berichtet: Insektenschwärme. Bisher stützen sich Modelle auf physikalische Faktoren, die in der Luft Ladungen erzeugen. Eine Studie im Fachjournal iScience weist nun darauf hin, dass auch die Bedeutung der Biologie nicht zu vernachlässigen sei. Denn Insekten, aber auch Vögel und Mikroorganismen, tragen elektrische Ladungen. Sie spielen demnach eine Rolle dabei, wie die Elektrizität in der Atmosphäre schwankt. Um das genauer zu quantifizieren, seien weitere Studien erforderlich. Ein Heuschreckenschwarm könnte vermutlich ähnlich starke Effekte haben wie eine Gewitterwolke, schätzen die Forschenden.
Landwirtschaft – Verborgen unter dem Waldboden liegen Schätze: Pilze aus der Familie der Trüffel. Sie gelten als Delikatesse, aber stehen in Deutschland unter Artenschutz, erklärt das ZDF-Magazin Planet e. Lange galten sie als ausgestorben, doch so selten scheinen sie auch bei uns nicht mehr zu sein: Nur zehn Tonnen Trüffel werden jährlich offiziell importiert, verarbeitet werden hingegen weit mehr, wie die Sendung nahelegt. Ein Trüffelforscher hat sich auf die Spurensuche gemacht und wurde erstaunlich häufig in deutschen Wäldern fündig.
Biokunststoffe – Der Anteil an Kunststoffen, die biologisch abbaubar oder zumindest industriell kompostierbar sind, steigt kontinuierlich. Doch von einer vollständigen Abbaubarkeit sind viele Materialien wohl weit entfernt, schreibt die Welt. Oftmals würden kompostierbare Kunststoffe nur zur Hälfte im heimischen Kompost zersetzt, so eine Studie. Der Bericht zeigt noch ein weiteres Problem auf: Vielen Menschen sind die Unterschiede nicht klar, wann ein Kunststoff im heimischen Kompost, in der industriellen Kompostieranlage oder einfach in der Natur zersetzt werden kann. Das führe dazu, dass viele Kunststoffabfälle erst gar nicht sachgerecht entsorgt würden.