Von fischenden Bauern und trockenen Böden
Der kompakte Medienrückblick: Grüne Böden ohne künstliche Bewässerung +++ Bakterien überleben Feuer +++ Fischzucht auf dem Bauernhof +++ Trockener Boden nach frühem Frühling
Landwirtschaft – In Andalusien haben Bauern von jeher mit Trockenheit zu kämpfen. Doch der Klimawandel verschärft das Problem und schmälert ihre Erträge zunehmend. Im 3sat-Wissensmagazin nano stellt Jana Garve Landwirte vor, die mit altem bäuerlichem Wissen erfolgreich ihre Felder bestellen – und das ohne künstliche Bewässerung. Statt auf vertrockneter Erde wachsen die Mandelbäume auf einer grünen Wiese. Das Gras hält den Morgentau fest und bewässert die Bäume auf natürliche Weise. Gleichzeitig schützt das Gras den Boden vor Austrocknung. Auch beim Weizenanbau trägt das alte Wissen Früchte, wie der Beitrag zeigt.
Ökologie – Wenn das Feuer wütet bleibt Ödland zurück, wie die verheerenden Buschfeuer in Australien derzeit wieder zeigen. Wo ein Großteil der Tier- und Pflanzenwelt unter der Feuersbrunst eingehen, überleben jedoch viele Pilze und Bakterien. Wie – darüber berichtet Dagmar Röhrlich in der Deutschlandfunk-Sendung Forschung aktuell. Forscher der University Idaho stellten fest, dass die heiße Luft des Feuers die Mikroorganismen aufwirbelt, bevor die Blätter oder der Boden, auf dem sie leben, verbrannt wird. In einer Rauchwolke schweben sie schließlich davon und erobern so neues Territorium. Untersuchungen ergaben, dass in der Rauchwolke doppelt so viele Pilze und Bakterien siedeln, wie in normaler Umgebungsluft. Auch sind diese Mikroorganismen im Rauch aktiv bei der Bildung von Eiskristallen behilflich, die für die Wolkenbildung und demnach auch für die Entstehung von Regen notwendig sind.
Aquakultur – Hunderte Fischarten werden bereits in großen Aquakulturanlagen gezüchtet, um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden ohne die natürlichen Bestände weiter zu schröpfen. Dafür werden in Binnengewässern oder Meeren riesige Becken zur Aufzucht angelegt. Das Saarbrücker Start-up Seawater Cubes will die aquatische Fischzucht nun auf dem Land etablieren, wie Hanna Gersmann in der Frankfurter Rundschau berichtet. Dafür hat das Team um Gründerin Caroline Ackermann ein sogenanntes Containersystem entwickelt. Der Prototyp eines solchen umgebauten Schiffscontainers dient speziell der Aufzucht von Wolfsbarsch und Dorade und soll, so der Plan, Landwirte für die Fischzucht begeistern. Interessenten gibt es bereits. Kieler Fischexperten raten Bauern jedoch davon ab, weil die Aquakultur „eine eigene Wissenschaft“ und kostenintensiv sei.
Klima – Seit Jahren beobachten Forscher, das Pflanzen im Frühling immer früher austreiben. Ein Grund dafür ist der Klimawandel. Durch das vorzeitige Ergrünen benötigen die Pflanzen jedoch mehr Wasser, was eine Austrocknung der Böden im Sommer begünstigt, wie Annette Stein in der Tagezeitung Die Welt berichtet. Forscher der Universität Peking hatten anhand von Satellitendaten und Modellrechnungen festgestellt, dass die Pflanzen durch das frühere Austreiben mehr Wasser aus den Böden ziehen, was zu einem Wassermangel im anschließenden Sommer führt und vielerorts trockenere Böden zur Folge hat. Wie die Wissenschaftler im Fachjournal Science Advances berichten, können dadurch regional Hitzewellen zunehmen und die Wasserverfügbarkeit abnehmen. Vor allem in Europa, Ost- und Westasien sowie dem Osten Nordamerikas rechnen die Forscher mit einer Verschärfung des Problems. In Deutschland ist dieser Effekt längst spürbar: Auf Grund der verstärkten Sommertrockenheit sind bundesweit vielerorts Bäume wie Fichten, aber auch Eichen abgestorben. Die Forscher gehen davon aus, dass sich der Trend zu trockeneren Böden weiter verschärfen wird – jedenfalls dort, wo es weniger Niederschläge gibt.