Ernährung – Wie trägt Ernährung zum Klimaschutz bei? Eine Antwort darauf gibt der jüngste Teilbericht des Weltklimarates. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass mit dem Kauf klimafreundlicher Produkte bis zu 70 % der CO₂-Emissionen eingespart werden können. Dass man dabei nicht gänzlich auf Fleisch verzichten muss, belegt nun eine Studie aus Finnland, über die Jörg Staude in der Frankfurter Rundschau berichtet. In seiner Untersuchung konzentrierte sich das Team nicht nur auf eine reine pflanzliche, also vegane Ernährung, sondern auch auf sogenannte neuartige Lebensmittel wie Insekten, Milch aus Zellkulturen oder mikrobielles Protein. Das Ergebnis: Land- und Wasserverbrauch sowie auch der Treibhausgasausstoß könnten jeweils um rund 80 % reduziert werden. Den Forschenden zufolge liefern diese Ersatzprodukte jene Nährstoffe, die sonst meist in tierischen Produkten vorkommen.

Biotechnologie – Um Schädlinge zu bekämpfen und Ernteerträge zu sichern, ist die Landwirtschaft auf synthetische Dünger angewiesen. Doch die Folgen für die Umwelt sind gravierend: Überschüssige Nährstoffe landen in Böden und Gewässern und es werden Treibhausgase freigesetzt. Durch hohe Rohstoffpreise, Inflation und den Angriffskrieg auf die Ukraine sind die Preise für synthetische Düngemittel zudem erheblich angestiegen. Eine Möglichkeit, Pflanzen auf natürliche Weise zu düngen, ist der Anbau von Leguminosen. Sie haben das Potenzial, mithilfe von Bakterien über die Wurzeln Stickstoff aus der Luft zu binden. Im Gegenzug liefern diese den Bakterien Energie in Form von Zucker. Biotech-Firmen wie Joyn Bio oder Pivot Bio forschen daran, dass die Stickstofffixierung auch bei anderen Pflanzen wie Mais, Weizen oder Reis funktioniert, wie Ralf Nestler im Tagesspiegel berichtet. Die Forschenden identifizieren dafür Erbgutsequenzen, die für die Dienstleistung nötig sind, und fügen sie in die DNA von Mikroorganismen ein, die für eine Symbiose mit den gewünschten Pflanzen infrage kommen.

Klima – Ernteeinbrüche in der Landwirtschaft, erhöhte Waldbrandgefahr, sinkende Grundwasserpegel: Die Warnungen in Folge des viel zu trockenen Frühlings sind allgegenwärtig. Vor allem in Ost- und Norddeutschland befürchten Experten, dass sich ein bereits gebildetes Niederschlagsdefizit weiter verstärkt. Der Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) zeigt, dass in großen Teilen Brandenburgs und Sachsen-Anhalts extreme oder außergewöhnliche Dürre herrscht. In Frankreich gibt es in einigen Regionen bereits Wasserrestriktionen. In Deutschland ist Schleswig-Holstein ein Hotspot der Trockenheit, wo auf Getreide- und Rapsfeldern immer mehr Schäden zu beobachten sind. Doch nicht nur die Äcker leiden. Nach Angaben der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft hat sich in den vergangenen Jahren ein Grundwasserdefizit kumuliert, wie Oliver Becht in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung schreibt. In einem Memorandum plädieren die Fachleute für „einen völlig neuen und besseren Umgang mit der Ressource Wasser sowie eine sorgfältige Planung langfristig angelegter Maßnahmen“.

Luftverkehr – Bis 2050 soll der Flugverkehr CO₂-neutral werden. Aktuell ist die Branche für 2,1 % der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Doch es tut sich etwas. Das Unternehmen Airbus hat einen Testflug mit Biokerosin gestartet. Betankt mit altem Speiseöl und anderen Fettabfällen, hob ein A380 Ende März am Flughafen Blagnac in Toulouse ab, wie die Berliner Zeitung berichtet. Den nachhaltigen Treibstoff für den Testflug 27 lieferte die französische Firma TotalEnergies. Der Biokraftstoff besteht aus Estern und Fettsäuren, die aus nativen Fetten oder Ölen stammen. Diese Öle und Fette werden hydriert und danach ähnlich wie fossile Kraftstoffe raffiniert. Zwar wurde das sogenannte Hefa-Kerosin bereits in zahlreichen Test- und Linienflügen eingesetzt – jedoch erstmals im weltgrößten zivilen Passagierflugzeug – dem Airbus 380.