Chemie

Silphie überzeugt als nachhaltige Energiepflanze

Mais ist bisher die dominierende Energiepflanze in Deutschland. Doch der Anbau ist problematisch und geht mit Bodenerosion, Nährstoffauswaschung und insbesondere einer Belastung des Grundwassers mit Nitrat einher. Eine Alternative könnte der Anbau der Durchwachsenen Silphie sein. Forschende der Universität Bayreuth zeigen in einer Studie, welche Vorteile der Anbau der sogenannten Becherpflanze sowohl für die Energiegewinnung als auch für die Umwelt hat.

Die Katalysatorin | Regina Palkovits

Die Chemieingenieurin Regina Palkovits erforscht die heterogene Katalyse, ein Umwandlungsverfahren, das alte Reststoffe spaltet und neue nachhaltige Stoffe bildet. Die von ihr entwickelten Katalysatoren sollen helfen, die chemische Industrie zu transformieren.

BUND (2025): PFAS in Lebensmitteln

Der im August 2025 veröffentlichte ToxFox-Test des BUND zur PFAS-Belastung in Lebensmitteln zeigt deutlich, dass sogenannte „Ewigkeitschemikalien“ in vielen tierischen Produkten weit verbreitet sind. Der BUND stützte sich dabei sowohl auf eigene Stichprobenanalysen – insbesondere bei Hühnereiern – als auch auf öffentlich zugängliche Daten von Behörden wie der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). In 22 untersuchten Eierproben wurden in 14 Fällen PFAS nachgewiesen, also in rund 39  % der Proben.

PAPACKS intensiviert Partnerschaft mit Solenis

Industriehanf zählt zu den wenigen nachwachsenden Rohstoffen, die ganzjährig wachsen. Auch bindet die Pflanze mehr CO₂ als Bäume und kann Holz als Rohstoffquelle ersetzen und damit zum Schutz des Waldes beitragen. Auf diese Vorteile setzt auch das Kölner Start-up PAPACKS. Seit 2013 entwickelt das Unternehmen nachhaltige Verpackungen auf Basis von Frisch- und Recyclingfasern – darunter Nutzhanf. Das Angebot reicht von Eierboxen über Cremedosen bis hin zu Inlays und Kartonagen für die Industrie.

Dämmstoffe aus Pilzmyzel als Baustoff etablieren

Hersteller konventioneller Dämmmaterialien setzen meist auf synthetische oder mineralische Stoffe, deren Produktion viel Energie verbraucht und CO₂ verursacht.  Am Institut für Kreislaufwirtschaft der Bio:Polymere (ibp) der Hochschule Hof arbeiten Forschende im Projekt „Mycobuild“ an einer nachhaltigen Alternative: Sie wollen Wärmedämmstoffe auf Basis von Pilzmyzel in die Anwendung bringen und dafür einen industriellen Herstellungsprozess etablieren, der ökologisch und energieeffizient zugleich ist.

Nachhaltige Methanolproduktion aus Biomasse

Methanol ist ein wertvoller Syntheserohstoff in der chemischen Industrie, der auch als Lösungsmittel und Treibstoff Verwendung findet. Künftig könnte Methanol aus pflanzlichen Roh- und Reststoffen einen Teil des derzeit auf fossilen Rohstoffen basierenden Methanols ersetzen. Dazu bedarf es jedoch neuer Verfahren, die nicht so aufwendig und energieintensiv sind, wie es bisher der Fall ist. Forschende der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) präsentieren nun eine neue Methode zur nachhaltigen Methanolproduktion aus Biomasse.

Biophelion: Mit dem Schimmelpilz zu nachhaltigen Wertstoffen

In der eigenen Wohnung ist er wenig beliebt, im Labor hingegen ein begehrter Helfer: der Schimmelpilz Aureobasidium pullulans. Auch das neu gegründete Jenaer Start-up Biophelion setzt auf die Stoffwechsel-Talente des hefeähnlichen schwarzen Pilzes. Mithilfe des Organismus wollen die beiden Gründer Lars Regestein und Till Tiso künftig aus industriellen Abfall- und Nebenströmen nachhaltige Plattformchemikalien entwickeln.