Chemie

Neues Transferlabor am LIKAT eröffnet

Die Nutzung von CO₂ als Rohstoff oder Baustein für innovative Produkte spielt neben der Vermeidung von Emissionen eine zentrale Rolle beim Erreichen der Klimaziele und wird von der Bundesregierung gezielt gefördert. Mit dem neu eröffneten Transferlabor will das Rostocker Leibniz-Institut für Katalyse (LIKAT) dazu einen Betrag leisten. Am Leibniz-Transferlabor für nachhaltige Energie- und Stofftransformationen (LTLNES) wird sich die Arbeit der Forschenden auf die Entwicklung von CO₂- und klimaneutralen chemischen Prozessen konzentrieren.

Smarte Bioraffinerien für eine nachhaltige Bioökonomie

Ob im Bauwesen, der chemischen Industrie oder in der Futtermittelproduktion: Wo Biomasse zum Einsatz kommt, fallen häufig auch Reststoffe an, die bisher entsorgt werden. Dieses ungenutzte Potenzial im Sinne einer zirkulären und nachhaltigen Bioökonomie zu erschließen, steht im Fokus eines Konzeptes, das Forschende des Leibniz-Instituts für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB) in Potsdam erstellt haben.

Biokatalysatoren in der Tiefsee aufspüren

Mikroorganismen wie Bakterien, Pilze und Hefen sind die unsichtbaren kleinen Helfer der Bioökonomie. Mit ihrer Hilfe können biologische Ressourcen erschlossen, neue biobasierte Produkte hergestellt und Produktionsprozesse nachhaltiger und effizienter werden. Auf der Suche nach neuen Mikroorganismen für biotechnologische Anwendungen wollen Forschende im neu gestarteten EU-Projekt XTREAM nun die extremen Lebensräume der Erde unter die Lupe nehmen.

GFI (2025): Verbraucherumfrage zu Präzisionsfermentation

Produkte aus der Präzisionsfermentation (PF) können entweder als Zutaten in anderen Lebensmitteln (z. B. Molkenprotein in Backwaren) oder als eigenständige Komponenten (z. B. Molkenproteinpulver aus der Präzisionsfermentation) verwendet werden. Obwohl die Technologie immer häufiger zum Einsatz kommt, ist das Bewusstsein der Verbraucher nach wie vor gering.

„Baumrinden sind eine unzureichend genutzte Ressource“

Holz ist ein begehrter Rohstoff. Doch die Rinde des Baumes wird bisher kaum beachtet und meist als Abfall entsorgt. In ihrer Doktorarbeit hat Charlett Wenig daher das Potenzial von Rinden verschiedener Baumarten genauer untersucht. Sie ist überzeugt: Rinde ist mehr als Abfall und könnte als Biomaterial sowohl in der Bau- als auch Textilindustrie zum Einsatz kommen.

Algen-Tampon von Vyld im Einsatz

Mit ihrem Start-up Vyld haben Ines Schiller und Melanie Schichan den weltweit ersten Tampon aus Meeresalgen, den „Tangpon“ entwickelt. Nach positiven Tests mit Kundinnen im Jahr 2023 hat der Algen-Tampon nun auch die Zulassungshürde gemeistert und ist seit kurzen vielerorts in Sanitäreinrichtungen in Deutschland im Einsatz.