Seit Jahrtausenden nutzt der Mensch den Boden als Ressource. Doch Klimawandel und intensive Landwirtschaft setzen Böden zunehmend unter Druck. Vor allem der übermäßige Einsatz von Düngemitteln führt zu einem Ungleichgewicht der Nährstoffe im Boden. So gehen wichtige Nährstoffe, die für Pflanzen und Bodenmikroben gleichermaßen essenziell sind, verloren und gelangen zum Beispiel in Form von Nitrat in Oberflächen- und Grundwasser und führen zu erhöhten Treibhausgasemissionen.
Agrarwissenschaften
Europäische Verbünde für datengestützte Lösungen im Agrarsektor gesucht
Eine moderne Bioökonomie nutzt Schlüsseltechnologien in unterschiedlichen Anwendungsfeldern, um biobasierte Lösungen für die Bewältigung globaler Herausforderungen bereitzustellen. Dies erfordert nicht nur auf nationaler, sondern auch auf europäischer Ebene eine enge Zusammenarbeit bei Forschung und Entwicklung. Auf dem Weg zu einer funktionierenden Bioökonomie spielen daher nachhaltige, effiziente und resiliente Produktionssysteme in der Landwirtschaft eine wichtige Rolle.
Stresstest bei Roggen gibt Einblick in Gen-Kombination
Roggen gehört zu den Süßgräsern und überzeugt vor allem durch seine Frostfestigkeit und hohen Erträge, auch auf nährstoffarmen Böden oder bei Trockenstress. Damit könnte die Pflanze künftig eine wichtige Rolle bei der Ernährungssicherung spielen. Eine aktuelle Studie von Forschenden des Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) liefert nun neue Erkenntnisse zur Fortpflanzung von Roggen.
Neue Agri-PV-Forschungsanlage eingeweiht
Agri-Photovoltaik ist die kombinierte Nutzung von landwirtschaftlicher Fläche für Ackerbau oder Tierhaltung und die gleichzeitige Stromerzeugung mit Photovoltaik-Anlagen. Sie kann einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten und gleichzeitig die Landwirtschaft klimaresistenter machen. Forschende der Universität Hohenheim in Stuttgart untersuchen ab sofort auf einer 3.600 m² großen Anlage am Ihinger Hof in Renningen, wie sich Stromerzeugung und Ackerbau effizient auf derselben Fläche kombinieren lassen.
Schädlinge von Pflanzen gezielt weglocken
Weltweit haben Landwirtinnen und Landwirte mit den Folgen des Klimawandels zu kämpfen. Neben Hitze und Dürre sorgen Schädlinge für Einbußen bei der Ernte. Wie in Ostafrika die Ernährung gesichert und die Landwirtschaft nachhaltig und resilient gemacht werden kann, zeigt das von der EU geförderte Forschungsprojekt „UPSCALE“ unter Leitung der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU).
Mit Hightech Unkraut entfernen
Im ökologischen Gemüsebau stellt die Unkrautbekämpfung eine große Herausforderung dar. Da auf chemische Herbizide verzichtet wird, müssen Beikräuter meist von Hand entfernt werden. Diese Arbeit ist besonders auf großen Flächen sehr zeitaufwendig und kostenintensiv. Das Projekt JaetRobi vom Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie aus Potsdam (ATB) und der Technischen Universität (TU) Berlin möchte hier Abhilfe schaffen: Ein Modul soll das manuelle Hacken künftig überflüssig machen.
Paludikultur: Vorbild für multifunktionale Landnutzung
Land ist eine knappe und teure Ressource. Ganz gleich, ob in der Stadt oder auf dem Land: Bei der Flächennutzung gehen die Interessen oft weit auseinander, da die Ansprüche vom Artenschutz über die Lebensmittelerzeugung bis hin zu Erholung reichen. Hinzu kommt, dass die Praktiken der konventionellen Landwirtschaft globale Krisen wie Biodiversitätsverlust, Klimawandel und Unsicherheiten bei der Ernährungssicherung verschärfen.
Bundesweites Moorboden-Monitoring gestartet
Moore spielen eine entscheidende Rolle im Klimaschutz, da sie fast doppelt so viel Kohlenstoff binden wie alle Wälder der Erde zusammen. In Deutschland liegt der Anteil intakter Moore bei etwa 5,3 %. Doch das Gros ist entwässert, sodass große Mengen Treibhausgase freigesetzt werden. Mit 53 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalenten tragen entwässerte Moore rund 7 % zu den jährlichen Emissionen Deutschlands bei.
Pflanzenmischung lohnt sich
Der Ökolandbau ist eine klimafreundliche Form der Landwirtschaft. Hier wird bewusst auf den Einsatz von Pestiziden verzichtet. Stattdessen kommen organische Dünger und angepasste Fruchtfolgen zum Einsatz, die das Wachstum der Pflanzen fördern und sie vor Krankheiten schützen. Doch auch der ökologische Landbau hat unter den Folgen des Klimawandels wie Trockenheit und Hitze zu leiden.