Agrarwissenschaften

KI-Reallabor Agrar gestartet

Kann Künstliche Intelligenz helfen, Landwirtschaft produktiver, nachhaltiger und kostengünstiger zu gestalten? Diese Frage steht im Mittelpunkt des neuen KI-Reallabor Agrar (RLA), das am 17. Oktober offiziell seine Arbeit aufnahm. Gemeinsam mit sieben Partnern widmet sich das Forschungsteam unter Leitung der Universität Osnabrück der Entwicklung intelligenter Technologien für eine resiliente Agrar- und Ernährungswirtschaft.

Neue Forschungsinitiative zum Schutz der Moore

Moore sind Kohlenstoff- und Wassersenken zugleich. Durch die gezielte Nutzung nasser und wiedervernässter Moorböden durch Paludikultur können Moore zudem eine nachhaltige Ressource für die Bioökonomie sein. Zugleich eröffnet der Anbau von Pflanzen wie Schilf, Rohkolben oder Seggen neue Wertschöpfungsketten für Landwirtinnen und Landwirte. Mit der im Jahr 2022 beschlossenen Nationalen Moorschutzstrategie wurde die Grundlage geschaffen, um diese wichtige Ressource für die Landwirtschaft nutzbar zu machen.

BUND (2025): PFAS in Lebensmitteln

Der im August 2025 veröffentlichte ToxFox-Test des BUND zur PFAS-Belastung in Lebensmitteln zeigt deutlich, dass sogenannte „Ewigkeitschemikalien“ in vielen tierischen Produkten weit verbreitet sind. Der BUND stützte sich dabei sowohl auf eigene Stichprobenanalysen – insbesondere bei Hühnereiern – als auch auf öffentlich zugängliche Daten von Behörden wie der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). In 22 untersuchten Eierproben wurden in 14 Fällen PFAS nachgewiesen, also in rund 39  % der Proben.

Förderung für Forschung an modernem Agrarsystem

Ökologische und konventionelle Landwirtschaft in Einklang zu bringen, gehört aktuell zu den zentralen Herausforderungen für Forschung und Praxis. Das Verbundprojekt NOcsPS verfolgt daher das Ziel, eine wettbewerbsfähige Alternative zu etablierten Anbaumethoden zu entwickeln – konsequent ohne den Einsatz chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel. Nun geht das Projekt mit einer weiteren Förderung von 5 Mio. Euro durch den Bund in die nächste Phase.

Neues Labor für die Landnutzung der Zukunft

Rinderhaltung verschmilzt mit Waldforschung, Fischteiche integrieren sich in den Ackerbau, Hecken treffen auf Künstliche Intelligenz – damit sollen bisher übliche Landnutzungsformen und Systemgrenzen überwunden und die Dimensionen Mensch, Natur und Technik nur noch zusammen betrachtet werden. Das ist der Ansatz vom neuen Experimentellen interdisziplinären Landschaftslabor am Thünen-Institut, kurz EiLT. Dadurch erweitert das Bundesforschungsinstitut seine Forschungskapazitäten im Bereich zukünftiger Landnutzung.

Mit Rhabarberextrakt und Mikroben zu gesunden Spargelpflanzen

Doppelt hält besser, sagt man. Aber stimmt das auch im Pflanzenschutz? Mit dieser Frage beschäftigte sich ein Team der Hochschule Anhalt (HSA). Die Wissenschaftler hatten herausgefunden, dass sowohl bestimmte Pflanzenextrakte als auch nützliche Mikroorganismen Nutzpflanzen gegen Pilzerkrankungen schützen können. „Da haben wir uns gefragt: Wie wäre es, beides zu kombinieren?“, erläutert die Agrarwissenschaftlerin Marit Gillmeister. Daraus entstand das vom Bundesforschungsministerium geförderte Projekt KombiAktiv2 unter Leitung von Prof.

Praxislabor zur Bodenerosionsforschung eröffnet

Böden zählen zu den wichtigsten Lebensgrundlagen und erfüllen für Mensch und Umwelt vielfältige Funktionen, etwa als Kohlenstoffspeicher und zur Sicherung der Ernährung. Doch klimabedingte Wetterextreme wie Trockenheit und Starkregen belasten die wertvolle Ressource und damit zunehmend auch die Existenz landwirtschaftlicher Betriebe. Eine große Herausforderung ist die Bodenerosion. Zwar gibt es Methoden wie den Anbau von Zwischenfrüchten oder das Pflanzen von Bäumen auf dem Acker, um den Boden besser zu schützen.

VitiForst als Chance für nachhaltigen Weinbau

Hitze, Trockenheit und Starkregen stellen den Weinbau hierzulande zunehmend vor große Herausforderungen. Hinzu kommt, dass der Klimawandel verschiedene Pilzkrankheiten begünstigt. Abhilfe könnten Agroforstsysteme im Weinanbau schaffen, wie das Projekt „VitiForst“ zeigt. Darin untersuchen Forschende der Universitäten Hohenheim und Freiburg mit Partnern aus der Praxis, wie sich der kombinierte Anbau von Reben und Bäumen auf den Wasserhaushalt, die Stickstoffversorgung und schließlich auf die Weinqualität auswirkt.