Klimaresiliente Böden schaffen
Die Hochschule Geisenheim beteiligt sich am europäischem Projekt HydroSoilWise, um Lösungen für klimaresiliente Böden im Gartenbau und in der Landwirtschaft zu finden.

Die intensive Nutzung landwirtschaftlicher Flächen hat die Böden in Nordwesteuropa stark belastet. In zahlreichen Regionen ist der Humusgehalt zu niedrig. Dadurch können die Böden weniger Wasser speichern, was das Risiko für Erosion und Überschwemmungen erhöht – und auf lange Sicht die Ernährungssicherheit gefährdet.
Im Forschungsprojekt HydroSoilWise soll die Boden- und Wasserbewirtschaftung im Gartenbau und in der Landwirtschaft Nordwesteuropas zukunftsfähiger gestaltet werden. Zwölf Partner aus Belgien, den Niederlanden, Frankreich und Deutschland, darunter die Hochschule Geisenheim und die Universität Kassel, sind daran beteiligt. Das Vorhaben wird von der Europäischen Union im Rahmen des Interreg-Programms Nordwesteuropa mit 2,9 Mio. Euro gefördert.
Bessere Wasseraufnahme der Böden
Ziel des Projekts ist, die Wasserspeicherkapazität der Böden zu verbessern und dadurch Erosion zu verringern. „Durch den Klimawandel erleben wir immer mehr Dürreperioden und selbst wenn es mal regnet, sind die Böden so ausgehärtet, dass das Wasser oberflächlich abfließt“, erklärt Jana Zinkernagel, Leiterin des Projekts an der Hochschule Geisenheim. Mittels intelligenter Bewässerungs- und Wassermanagementpraktiken wollen die Forschenden die Wassernutzung optimieren.
Spezielle Forschungsanlage in Geisenheim
Die Aufgabe des Projektteams in Geisenheim besteht darin, unterschiedliche Bewirtschaftungsformen hinsichtlich einer verbesserten Wasseraufnahme des Oberbodens zu testen. In einer speziellen Forschungsanlage der Hochschule finden die Experimente statt, wie Zinkernagel erläutert: „Wir sind der einzige Projektpartner, der über diese Technologie verfügt. Die Besonderheit: Wir müssen die Effekte unserer Bewirtschaftungsmaßnahmen nicht mithilfe von Modellrechnungen schätzen, sondern können ganz konkrete Daten im Feld erheben.“
Eine Online-Toolbox sowie Demonstrationen und Schulungsmaßnahmen sollen die entwickelten Methoden in die praktische Anwendung überführen und dadurch einen Beitrag zu einer klimaresilienten Landwirtschaft in Nordwesteuropa leisten.
lh