Von Ertragslücken und Agrarökonomen
Der kompakte Medienrückblick: Was bedeutet CRISPR-Cas für Verbraucher +++ Die Ertragslücke im Biolandbau aufgedeckt +++ Interview mit Monsanto-Manager +++ Agrarökonomin leitet Wissenschaftsrat
Pflanzenzüchtung - Das WDR-Verbrauchermagazin Markt geht dem landwirtschaftlichem Potenzial und den Risiken der neuen Züchtungsmethoden nach, die mit der Genomschere CRISPR-Cas möglich werden. Während viele Forscher und die Agrarindustrie von einer Revolution sprechen, sehen andere unkalkulierbare Risiken. Wann kommen bei uns mit CRISPR-Cas veränderte Lebensmittel auf den Tisch - und ist das dann Fluch oder Segen? Es kommen Forscher und Pflanzenzüchter zu Wort.
Biolandbau - US-Forscher berichten im Fachjournal PNAS, warum der Ökolandbau auf sehr großen Ackerflächen deutlich weniger Ertrag einfährt als der konventionelle Anbau. Volker Mrasek hat für die Deutschlandfunk-Sendung "Forschung aktuell" mit den US-Forschern gesprochen und stellt die Ergebnisse vor. Ein Fazit: Agrarwissenschaftler untersuchen unter Studienbedingungen meist viel zu kleine Anbauflächen. Damit auch der Ökolandbau von neuen Forschungsergebnissen profitieren könne, müssten Versuchsanbauverfahren in deulich größerem Maßstab durchgeführt werden.
Agrarindustrie - Korrespondentin Kathrin Werner hat für die Süddeutsche Zeitung ein Interview mit dem Forschungschef von Monsanto, Robert Fraley (63), geführt. Fraley spricht davon, wie groß bei den Landwirten die Nachfrage nach Datenmanagement und IT-Lösungen ist, genau wie bei den gentechnisch veränderten Pflanzen, die in den USA und vielen Ländern weltweit "rasant" angenommen würden. Diese Technik mache Bauern schlauer und effizienter. Die Landwirtschaft sei derzeit wohl die letzte Branche der Welt, die eine enorme Modernisierung durchmache. Es gebe hunderte Agrartech-Startups weltweit. Deshalb investiere Monsanto in Datentechnik und Automatisierung. Die Übernahme durch Bayer schaffe ein Unternehmen, in dem Monsanto seine Stärken in Pflanzenzucht, Biotechnologie und Datentechnik mit den Stärken in der Chemie von Bayer kombinieren könne. Es sei naiv zu glauben, dass nur wenige Agrarchemiekonzerne die Landwirtschaft beherrschten. Denn auch Rohstoffhändler, Nahrungsmittelkonzerne und Landmaschinenhersteller spielten eine wichtige Rolle. Bio-Lebensmittel sind für Fraley "Luxus", im Vergleich zu Nahrung aus Gentechnik-Pflanzen gebe es aber keine Unterschiede bei Sicherheit und Nährwert.
Wissenschaftspolitik - Die Agrarökonomin Martina Brockmeier von der Universität Hohenheim ist zur neuen Vorsitzenden des Wissenschaftsrats gewählt worden. Brockmeier wird ihr Amt am 1. Februar antreten. Als neue Vorsitzende wolle sie sich unter anderem der Weiterentwicklung des Begutachtungswesen im Wissenschaftssystem annehmen, schreibt der Tagesspiegel. In Hohenheim ist Brockmeier seit dem Jahr 2009 Professorin für Internationalen Agrarhandel und Welternährungswirtschaft und auch Dekanin der Fakultät Agrarwissenschaften.