Neue Proteine aus unkonventionellen Quellen

Neue Proteine aus unkonventionellen Quellen

Ein europäisches Forschungskonsortium unter Mitwirkung der Universität Hohenheim will das Portfolio an alternativen Proteinen für Lebensmittel erweitern. Dafür werden auch landwirtschaftliche Nebenprodukte ins Visier genommen.

Insekten als Lebensmittel werden in Thailand auf dem Markt angeboten.
Insekten sind eine bekannte Proteinquelle und könnten tierische Eiweiße in Lebensmitteln ersetzen.

Hülsenfrüchte, Insekten und Algen gelten seit langem als hochwertige Proteinquellen und können tierische Eiweiße in Lebensmitteln ersetzen. Aber auch Nebenprodukte aus Landwirtschaft und Fischerei sowie Pilze, Bakterien und Mikroalgen erzeugen natürliche Proteine. Im EU-Projekt IMPROVE wollen Forschende aus insgesamt 13 Ländern diese sogenannten Novel Protein Foods nutzen, um neuartige eiweißhaltige Lebensmittel zu entwickeln, sie zu analysieren und ihre Auswirkungen auf Umwelt, Gesundheit und Wirtschaft zu bewerten.

Gesamte Wertschöpfungskette im Blick

Bei der Entwicklung der Lebensmittel aus den eher unkonventionellen Proteinquellen nehmen die Forschenden die gesamte Wertschöpfungskette in den Blick – von der Gewinnung und Modifikation der proteinreichen Rohstoffe über ihre sensorische und funktionelle Optimierung bis hin zur Anwendung als Lebens- und Futtermittel für die Aquakultur. Ein Schwerpunkt ist dabei die nachhaltige Nutzung aller Nebenprodukte, die entlang der Prozesskette anfallen, um diese erneut in die Lebensmittelproduktion einfließen oder zur Energiegewinnung nutzen zu können.

Analyse der Eigenschaften sowie Akzeptanz

Die neuen Lebensmittel werden sowohl nach ernährungsphysiologischen, gesundheitlichen, als auch nach sicherheitsrelevanten und qualitativen Eigenschaften bewertet. Darüber hinaus werden Umwelt- und Risikoanalysen, Lebenszyklusbewertungen sowie wirtschaftliche Kalkulationen durchgeführt. Auch die Akzeptanz der neuen Produkte wird untersucht – sowohl bei Verbraucherinnen und Verbrauchern in Europa als auch in den USA, Afrika und Asien.

EU fördert Projekt mit mehr als 5 Mio. Euro 

Das im Januar 2025 gestartete Vorhaben IMPROVE wird von der Europäischen Kommission über die Exekutivagentur für die Forschung (REA) bis Ende 2027 mit rund 5,3 Mio. Euro gefördert. Die Arbeit der Hohenheimer Forschenden wird dabei mit 545.000 Euro unterstützt.

bb