Von Baumringen und Öko-Bauten
Der kompakte Medienrückblick: +++ Pariser Architekten setzen auf Öko-Hochhäuser +++ Winzer auf der Suche nach der Super-Rebe +++ Wie gesund ist Milch? +++ Baumforschung in Köln +++
Lebensmittel – Milch macht groß und stark, mit diesem Glaubenssatz sind die meisten aufgewachsen. Auch heute noch ist diese "Weißheit" bekannt. Wenig verwunderlich, meinen die Autoren des arte-Films "Milch - Ein Glaubenskrieg", denn die Milchindustrie tue viel für ihr Image. Jeder kennt die Werbung: Milch ist ein gesundes Naturprodukt mit vielen wichtigen Inhaltsstoffen. Aber ist Milch wirklich so gesund? Für Befürworter ist sie sauber und für eine ausgewogene Ernährung wichtig. Kritiker dagegen warnen: Milchkonsum sei mitverantwortlich für zahlreiche Zivilisationskrankheiten wie Allergien oder Diabetes – und sogar Krebs. In der Dokumentation kommen viele Ernährungsforscher und Mediziner aus Frankreich, Deutschland und Österreich zu Wort. Viele argumentieren auf der Basis ihrer eigenen Erfahrung mit behandelten Patienten. Doch gerade von statistisch aussagekräftigen Metastudien werden viele der Thesen zur Milch nicht gestützt. Der Film verdeutlicht den großen Wirrwarr in den Ernährungswissenschaften: Jedes Lager baut auf seine eigenen "Studien".
Forstwirtschaft – Mithilfe der Dendrochronologie können Forscher ermitteln, wann genau ein Baum gefällt wurde. Dazu nutzen sie die Ringe, die Bäume in unseren Breitengraden jedes Jahr bilden. Durch diesen jährlichen Wachstumsring lässt sich aber nicht nur das Alter eines Baumes bestimmen, sondern man kann das Ringmuster auch mit dem Jahresringkalender abgleichen. Autor Michael Stang berichtet in der Deutschlandfunk-Sendung "Forschung aktuell" über das neue Labor, das die Universität Köln am Standort mit dem passenden Namen "Lindweiler" eröffnet hat. In dem Archiv werden 30.000 Holzproben gelagert. Die Forscher können Datierungen vornehmen, die bis zu 10 000 Jahre zurückreichen - eine ideale Ressource für Archäologen und Klimahistoriker.
Architektur – Pariser Architekten setzen mehr und mehr auf Nachhaltigkeit: In der Stadt der Visionen entstehen derzeit neue Öko-Wolkenkratzer, mit unterschiedlichen Bepflanzungsarten. Biofassaden und Mikroalgen helfen dabei, die Heizung und Kühlung der Gebäude erheblich zu reduzieren. Und auch das Thema "Vertical Farming" wird in der Stadtentwicklung immer relevanter. Hierbei entstehen Gärten, Farmen oder ganz neue Bepflanzungsarten mitten in der Stadt. Wichtig ist das vor allem für die Lebensmittelversorgung von morgen. Doch die grünen Bauten können noch viel mehr: So helfen sie zum Beispiel auch, das Klima zu regulieren. Süddeutsche-Zeitung-Autor Joseph Hanimann berichtet über die innovativen Bauprojekte unserer Nachbarn.
Agrarwirtschaft – Im vergangenen Jahr hatten es Winzer – und ganz besonders Bio-Winzer – nicht leicht. Denn der Pilz "Falscher Mehltau" griff vielerorts massiv die Reben an und vernichtete einen Großteil der Ernten. Deshalb setzen manche Weinbauern nun auf schädlingsresistente Pflanzen. Diesen kann der Mehltau nichts anhaben, ganz im Gegensatz zu den herkömmlichen Arten. Doch die Kunden seien den neuen Sorten gegenüber skeptisch, berichtet der SWR in seiner Landesschau, sie kauften lieber die bekannten Weinsorten wie Riesling.