Von Traktoren und Textilkreisläufen
Der kompakte Medienrückblick: +++ Autonome Traktoren auf dem Acker +++ Recycling-Prinzip "Cradle-to-Cradle" +++ Kastaniensterben in Brandenburg +++ Mit Biolandbau Wasserkosten senken +++
Landwirtschaft - In der Süddeutschen Zeitung beleuchtet Joachim Becker, wie Hightech-Landmaschinen die Landwirtschaft der Zukunft prägen werden. Die Digitalisierung ist auf dem Vormarsch, Traktoren und Mähdrescher berechnen den optimalen Fahrweg bei der Feldbestellung und der Ernte. Gespeichert in der Cloud können Landmaschinen mit automatischen Lenksystemen die Wege auch im nächsten Jahr spurgenau nachfahren. Digitale Lösungen werden bereits von jedem zweiten Landwirt genutzt. Auf der internationalen Landmaschinen-Schau SIMA in Paris wird nun erstmals in Europa ein autonomer Traktor vom Hersteller Case IH (Fiat-Konzern) vorgestellt. Die Idee: Künftig erledigt die unbemannte Maschine die Erntearbeit auf dem Acker, der Landwirt steuert vom Büro-Computer aus.
Kreislaufwirtschaft - In der Deutschlandfunk-Sendung "Umwelt und Verbraucher" stellt Autorin Daniela Siebert das Recycling-Konzept des "Cradle-to-Cradle" vor. Der englische Begriff steht für "von der Wiege zur Wiege". Damit verfolgen Umweltschützer und Produktdesigner das Ziel, Materialien und Nährstoffe endlos zirkulieren zu lassen. Kein Rest soll zurückbleiben. Bereits bei der Produktentwicklung muss daher ganzheitlich und zukunftsorientiert gedacht werden. Die Autorin spricht mit einer Produktdesignerin und dem Textilhersteller Lauffenmühle. Der gehört zu den wenigen Anbietern, die schon die Rohstoffe für solche Kleidungsstücke herstellen, speziell im Segment Berufsbekleidung.
Biolandbau - Bioprodukte sind teurer als Produkte aus konventionellem Anbau. Aber: Der Biolandbau spart der Gesellschaft viele teure “Reparaturmaßnahmen” an der Umwelt. In der SWR2-Sendung "Impuls" bringt Autorin Stephanie Eichler das Beispiel eines Leipziger Biolandbetriebes, der ein Grund für die günstigen Wasserpreise in Leipzig ist: das Wassergut Canitz. Es ist eine Tochtergesellschaft der Wasserwerke Leipzig. Hier gelangen keine Nitratrückstände ins Grundwasser. Wagner verwendet als Dünger nur Kuhmist, der auf seinem Hof anfällt. Durch den geringen Nitrateintrag im Ökolandbau können also Kosten für die Wasseraufbereitung gespart werden und die Umwelt gleichzeitig geschont werden.
Pflanzengesundheit - Vor vielen Jahren machte die Miniermotte den Kastanien zu schaffen, jetzt wird ein bakterieller Erreger zur Bedrohung. Das Bakterium Pseudonomas Syringae ist bundesweit auf dem Vormarsch. Die Mikroben zerstören das Rindengewebe der Kastanienbäume - die Bäume sterben über Jahre hinweg ab. Jens Blankennagel beschreibt in der Berliner Zeitung das Problem in Brandenburg - wo allein 212 Kilometer Alleen mit Rosskastanien gesäumt sind. Seit 2015 kommt die Bakterien-Seuche hier vor. Die Landesregierung hat eine Broschüre herausgegeben, um auf das Problem aufmerksam zu machen.