Chemie

Mit Algenwäldern Kohlenstoff in der Tiefsee speichern

Braun-, Rot- und Grünalgen gedeihen im küstennahen, belichteten Meereswasser. Diese Seetangwälder, die ebenso schnell wie die Wälder an Land wachsen, sind in den Ozeanen nicht nur ein Hort der Artenvielfalt, sondern auch wichtige Kohlenstoffsenken. Ein Teil der Biomasse gelangt – für jeden sichtbar – durch Wind und Wellen an die Strände. Unsichtbar und bisher wenig beachtet ist hingegen jener Teil der Algen, der in die Tiefsee transportiert wird. Darauf verweist eine internationale Studie, an der auch Forschende des Helmholtz-Zentrums Hereon beteiligt waren.

Biobasierte Ideen punkten bei Jugend forscht

Für das diesjährige Bundesfinale „Jugend forscht“ hatten sich 175 junge MINT-Talente mit 107 innovativen Forschungsprojekten qualifiziert. Die besten Ideen wurden am 2. Juni im Beisein des Parlamentarischen Staatssekretärs beim Bundesministerin für Bildung und Forschung (BMBF), Jens Brandenburg, und weiterer hochrangiger Gäste im Konzert- und Kongresszentrum Harmonie in Heilbronn ausgezeichnet. Zu den Preisträgerinnen und Preisträgern des mittlerweile 59.

CO2-haltige Industrieabgase biologisch verwerten

Auf dem Weg zu einem klimaneutralen und nachhaltigen Wirtschaften in der Industrie gerät die Verwertung von CO₂ immer stärker in den Fokus – und das wird von der Bundesregierung gefördert. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat zu diesem Themenfeld die Fördermaßnahme „Klimaneutrale Produkte durch Biotechnologie – CO2BioTech“ aufgelegt. Im Rahmen von CO2BioTech sind mittlerweile zehn Verbundprojekte zu biotechnologischen Verfahren in der chemischen Industrie gestartet.

Pilz verwandelt Cellulose in Plattformchemikalie

Sie kommt in Entkalkungsmitteln, Konservierungsstoffen, Pflegeprodukten oder Geschmacksverstärkern zum Einsatz: Zitronensäure ist ein wichtiger und günstiger Zusatzstoff, der industriell mithilfe des Schimmelpilzes Aspergillus niger biotechnologisch hergestellt wird. Mit etwa 2,8 Millionen Tonnen Jahresproduktion weltweit ist Zitronensäure sogar eines der bedeutendsten biotechnologischen Produkte überhaupt.

Naturfarbstoffe aus Pilzen

Nicht nur Pflanzen, auch Pilze werden seit Jahrhunderten zum Färben genutzt. Trotz dieser langen Tradition gibt es für die Herstellung von Pilzfarbstoffen bis heute keine nachhaltigen Verfahren. Hier setzt das Projekt FungiColor an. Darin haben Forschende der Universität Hannover gemeinsam mit Partnern ein Verfahren zur biotechnologischen Gewinnung von Pilzfarbstoffen für verschiedene industrielle Anwendungen entwickelt.

Pilze nutzen Lignin auch als Kohlenstoffquelle

Sie wachsen auf Wiesen und in Wäldern, aber auch auf Bäumen und Baumstümpfen: Pilze. Mit ihrem unterirdischen Fadengeflecht, dem Myzel, können sie organische Abfälle wie beispielsweise Lignin, ein Hauptbestandteil von Holz, zersetzen. Diese Fähigkeit macht Pilze zunehmend zu einer wertvollen Ressource für die Bioökonomie, die Forschende nach und nach erschließen. Doch Pilze zersetzen nicht nur das Lignin, wie bisher angenommen wurde.

iGEM: Mit mikrobiell erzeugten Textilien nach Paris

In diesem Jahr nehmen mehr als 450 Teams aus aller Welt am größten studentischen Wettbewerb für Synthetische Biologie „iGEM“ teil. Auch Studierende von Hochschulen und Universitäten aus Deutschland werden im Oktober in Paris wieder mit ihren Projekten um eine Medaille und Sonderpreise bei der nunmehr 21. Bioingenieurs-Weltmeisterschaft ringen. Zu den deutschen Teams zählen auch Studierende der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf. Das Team nimmt damit bereits zum neunten Mal am iGEM-Wettbewerb teil.