Electrochaea bringt Bio-Methan nach Japan
Das bayerische Unternehmen Electrochaea hat mit der japanischen Hitachi Ltd. eine Lizenzvereinbarung und den Technologietransfer für seine patentierte Power-to-Gas-Technologie abgeschlossen.
Es ist eine vielversprechende Technologie, mit der die Electrochaea GmbH die Produktion und vor allem die Speicherung von nachhaltig erzeugtem Gas noch effizienter machen will. Im Fokus stehen Milliarden Jahre alte Mikroorganismen, sogenannte Archaeen, die als Biokatalysator bei der Umwandlung von Strom in Gas agieren. Nach Demonstrationsanlagen in Dänemark, der Schweiz und den USA wird nun auch in Japan eine Biomethanisierungsanlage entstehen. Nach Angaben von Electrochaea wurde eine entsprechende fünfjährige Vereinbarung zur Lizenzierung mit dem japanischen Energieunternehmen Hitachi getroffen.
Hitachi erhält Lizenz zur Nutzung der Power-to-Gas-Technologie
Die Biomethananlage soll demnach bis 2027 in Japan in Betrieb gehen. Mit der Lizenzvereinbarung erhält Hitachi außerdem die Option, weitere Lizenzen für den Einsatz von Electrochaeas Power-to-Gas Technologie in Japan zu erwerben. Zu finanziellen Einzelheiten äußerten sich die Unternehmen nicht.
Die Power-to-Gas-Technologie des 2014 gegründeten bayrischen Unternehmens nutzt methanogene Archaeen als Biokatalysator, um bei der Gasfermentation im Bioreaktor aus Wasserstoff und CO₂ erneuerbares Methan in Netzqualität zu erzeugen. Überschüssiger Strom aus erneuerbaren Energien kann in der Elektrolyse für die Erzeugung von Wasserstoff und Sauerstoff eingesetzt werden, während das CO₂ aus verschiedenen Quellen wie Abgasen stammen kann. Auf diese Weise will Electrochaea das Speicherproblem erneuerbarer Energien lösen. Das so erzeugte klimaneutrale E-Methan soll fossiles Erdgas kostengünstig ersetzen und somit Treibhausgasemissionen reduzieren.
Anschub für Expansion in Asien
„Die Partnerschaft mit einem global führenden Energieunternehmen stärkt unsere weltweite Präsenz und wird für unsere Expansion in ganz Asien von entscheidender Bedeutung sein“, sagte Doris Hafenbradl, CTO und Geschäftsführerin von Electrochaea mit Blick auf die neue Kooperation in Japan.
Mithilfe einer EU-Förderung konnte das in Planegg bei München ansässige Unternehmen seine Technologie zur mikrobiellen Biomethanproduktion erfolgreich in den Industriemaßstab bringen.
ck/bb