Electrochaea: Wichtiger Schritt zur industriellen Biomethan-Produktion

Electrochaea: Wichtiger Schritt zur industriellen Biomethan-Produktion

Das bei München ansässige Power-to-Gas-Unternehmen Electrochaea hat mit EU-Förderung durch den EIC Accelerator erfolgreich seine Technologie zur mikrobiellen Biomethanproduktion auf den Industriemaßstab gebracht.

Pilotanlage in Dänemark
In dieser Pilotanlage in Dänemark wird der Prozess zur Herstellung von klimaneutralem Methan bereits erprobt.

Biomethan gilt als nachhaltiger Energieträger. Es kann nicht nur zur Strom- und Wärmeerzeugung, sondern auch als Kraftstoff eingesetzt werden und damit einen entscheidenden Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten. Im Rahmen eines vom Europäischen Innovationsrat (EIC) geförderten Accelerator-Programms konnte nun das in Planegg bei München ansässige Unternehmen Electrochaea seine innovative Technologie zur klimaneutralen Biomethanherstellung auf den kommerziellen Maßstab skalieren.

Mit insgesamt 17,5 Mio. Euro hat der Europäische Innovationsrat (EIC) die Arbeit des Power-to-Gas-Spezialisten in den vergangenen drei Jahren unterstützt. Bei der Produktion von Biomethan setzt das Unternehmen auf sogenannte Archaeen. Diese stammesgeschichtlich uralten Mikroorganismen fungieren als Biokatalysatoren und sorgen mit ihrem Stoffwechsel dafür, dass CO₂ und grüner Wasserstoff in nur einem Schritt in Methan umgewandelt werden.

Erfolgreiche Skalierung durch EIC-Förderung

„Das EIC Accelerator-Programm war eine fantastische Gelegenheit für Electrochaea, unsere Technologie auf eine kommerziell relevante Größe zu skalieren und das BioCat-Roslev-Projekt auf Basis eines neuen und effizienteren Designs zu entwickeln“, sagt Doris Hafenbradl, CTO und Geschäftsführerin von Electrochaea.

Archetyp-Design erfolgreich in Demonstrationsanlage integiert

Im Rahmen des Accelerator-Programms hat Electrochaea nach eigenen Angaben seine Biomethanisierungstechnologie mit einem Archetyp-Design mit einer elektrischen Leistung von 10 MWe (Megawatt elektrisch) erfolgreich auf den industriellen Maßstab skaliert. Gleichzeitig wurde das neue Archetyp-Design im Rahmen des BioCat-Roslev-Projekts auch erfolgreich in den Betrieb einer Biogasaufbereitungs- und Netzeinspeiseanlage in Dänemark integriert.

Mithilfe der EIC-Finanzierung sei es gelungen, das Anlagendesign noch effizienter und kostengünstiger zu gestalten und damit die Investitions- und Betriebskosten der Biomethanisierungstechnologie zum Vorteil der Kunden deutlich zu senken, teilt Electrochaea mit. Darüber hinaus seien während des Förderzeitraums auch erhebliche Fortschritte bei der Genehmigung, der Technologieintegration und der Optimierung des Geschäftsmodells für das BioCat-Roslev-Projekt erzielt worden.

Gute Position für kommerziellen Einsatz

„Mit dem Abschluss des Programms ist Electrochaea gut positioniert, seine Technologie kommerziell einzusetzen und die so dringend notwendige Erzeugung von erneuerbarem Methan entscheidend voranzubringen“, schreibt das Unternehmen in seiner Pressemitteilung. Electrochaea betreibt bereits Demonstrationsanlagen in Dänemark und der Schweiz. Die Technologie zur mikrobiellen Produktion von synthetischem Methan wurde auch von der dänischen Netzagentur mit 9,5 Mio. Euro gefördert.

bb