Prozess-, Verfahrenstechnik

Umwelttechnik BW (2021): Machbarkeitsstudie im Themenfeld Carbon Economy

Die aktuell veröffentlichte Machbarkeitsstudie der Umwelttechnik BW, der Universität Stuttgart und des Fraunhofer IGB untersucht, welche Anwendungs- und Wertschöpfungspotenziale sich für CO2-Recycling aus Industrieabgasen in Baden-Württemberg bieten.

Aufforsten ohne Plastikmüll

Die Rinde junger Bäume ist ein Festmahl für so manchen Waldbewohner. Doch gerade junge Pflanzen überleben diese Schäden oftmals nicht. In Aufforstungen werden Bäume deshalb häufig durch sogenannte Wuchshüllen geschützt: Das grobmaschige Material umgibt den Stamm und hält hungrige Mäuler fern. Eigentlich müssten diese Hüllen nach drei bis fünf Jahren entfernt werden – doch aus Personalmangel oder anderen Gründen ist das nicht immer der Fall. Dann zersetzen sich die Baumhüllen mit der Zeit und enden als Klein- und Mikroplastik in der Natur.

Kühlgeräte fürs Recycling optimieren

Elektrogeräte beinhalten eine Menge wertvoller Rohstoffe – doch diese gehen an ihrem Lebensende oft verloren: Der Anteil an recycelten Rohstoffen in der Gesamtproduktion lag in Deutschland 2016 bei 40%. Im Projekt „Circular by Design“ haben Forschende nun am Beispiel von Kühl-/Gefriergeräten technische Gründe und Optimierungsmöglichkeiten identifiziert. Gefördert wurde der Großversuch vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit rund 800.000 Euro.

Bioraffinerie in Leuna produziert für Coca-Cola

Aus Leuna in die Welt: Der Coca-Cola-Konzern will künftig vom finnischen UPM-Konzern Monoethylenglykol (MEG) herstellen lassen, den wichtigsten Bestandteil von PET-Flaschen. Produziert werden soll die Chemikalie in der aktuell im Bau befindlichen Bioraffinerie in Leuna in Sachsen-Anhalt aus holziger Biomasse. Für die Herstellung des MEG haben Coca-Cola und der Technologieentwickler Changchun Meihe ein neues Verfahren entwickelt, dass gegenüber der bisherigen Methode einen Produktionsschritt einspart.

WasserWachstum – Pflanzen in Nährlösung aufziehen

Normalerweise wachsen Gemüse und andere Nutzpflanzen mit ihren Wurzeln im Erdboden. Doch es geht auch ohne: In Hydroponik-Systemen gedeihen Pflanzen nur in einer Nährlösung. Dadurch können Ressourcen gespart und Erträge gesteigert werden. Hydroponik ermöglicht zudem den Pflanzenanbau in der Stadt. Das wird in dem Verbundprojekt SUSKULT erprobt. Die Nährlösung stammt aus phosphatreichen Abwässern von Klärwerken. Neben Blattgemüse haben die Forschenden die Wasserlinse und die Süßkartoffel für sich entdeckt.

StadtSpeisen – Lebensmittel in Städten produzieren

Bis zum Jahr 2050 soll die Weltbevölkerung auf zehn Milliarden Menschen anwachsen –besonders in den Städten. Wie lassen sich die Bewohner mit nährstoffreichen, frischen Lebensmitteln in ausreichender Menge versorgen? Nachhaltige Lösungen für die urbane Landwirtschaft sind gefragt! In dem Verbundprojekt food4future wollen Forschende den Queller, Makroalgen, Quallen und Grillen für die Lebensmittelproduktion in Städten erschließen und entwickeln dafür geeignete Anbausysteme.

AromenJagd – Mikroorganismen für mehr Geschmack

Aromen geben unseren Lebensmitteln Geschmack und Geruch. Viele von ihnen werden dabei gar nicht von den Pflanzen oder Tieren selbst produziert, sondern von Mikroorganismen, die auf und in ihnen leben. Forschende suchen nach solchen Pilzen und Bakterien, und nutzen sie als biologische Aromafabriken. Diese werden in großen Stahltanks vermehrt und mit Zuckern aus landwirtschaftlichen Reststoffen gefüttert. In Leuna stellen Bakterien zum Beispiel große Mengen an Ferulasäure her – ein Ausgangsstoff für Vanillin.

Löwenzahn-Kautschuk für den Deutschen Zukunftspreis nominiert

Mehr als zehn Jahre hat es gedauert, diese biobasierte Innovation auf die Straße zu bringen: Ein Fahrradreifen, der zu wesentlichen Teilen aus auf heimischen Äckern gewonnenem Löwenzahn-Kautschuk gefertigt ist. Seit 2019 kann man den Reifen kaufen. In wenigen Jahren will der Reifenhersteller Continental auch Autoreifen in Serie produzieren und seine Produktion damit nachhaltiger gestalten.