Neues Technologiezentrum für Fleischersatz-Proteine

Neues Technologiezentrum für Fleischersatz-Proteine

In Quakenbrück hat eine Forschungs-, Test- und Produktionsinfrastruktur ihren Betrieb aufgenommen, in der pflanzenbasierte Alternativen zum Fleisch erprobt werden.

Blick ins Proteinzentrum
Das neue Technologiezentrum will als Dienstleister Proteine für Fleischersatzprodukte produzieren.

Proteine sind ein wichtiger Bestandteil einer gesunden Ernährung. In Westeuropa nimmt noch immer eine Mehrheit der Menschen einen großen Teil der Proteine über Fleisch und tierische Produkte zu sich. Das kann aufgrund anderer Bestandteile dieser Produkte gesundheitlich nachteilig sein, vor allem aber beeinträchtigt die Nutztierhaltung oft Natur und Klima negativ. Der Markt der Fleischersatzprodukte wächst daher, doch diese benötigen pflanzliche Proteine, die sowohl unter Ernährungsaspekten als auch unter technischen Aspekten des Herstellungsprozesses gleichwertig sind. Im niedersächsischen Quakenbrück hat jetzt ein Technologiezentrum eröffnet, das sich dieser Herausforderung widmet.

Nachhaltig erzeugte Proteine

„Die Proteine der Zukunft müssen nachhaltig sein“, betont Volker Heinz, Geschäftsführer des Deutschen Instituts für Lebensmitteltechnik, das gemeinsam mit der Schweizer Bühler AG das Technologiezentrum betreibt. „Der mit ihrer Herstellung einhergehende Ressourcenverbrauch muss durch geeignete Verarbeitung und Produkte so gering wie möglich gehalten werden, um den Erwartungen verantwortungsbewusster Verbraucher gerecht zu werden“, formuliert Heinz das Ziel.

Von der Bohne bis zum Burger

Das Technologiezentrum versteht sich mit seiner Forschungs-, Test- und Infrastruktur vor allem als Dienstleister. „Das Zentrum mit seinen fortschrittlichen technologischen Einrichtungen und Expertenteams unterstützt unsere Kunden in der Lebensmittelindustrie sowie Start-ups dabei, das Potenzial neuer pflanzlicher Proteine voll auszuschöpfen und neue gesunde und umweltfreundliche Lebensmittelprodukte für einen wachsenden Markt zu entwickeln“, erläutert Johannes Wick, CEO Grains & Food der Bühler-Gruppe. Dabei soll es komplette Prozesslösungen „von der Bohne bis zum Burger“ geben. Dazu verfügt das Zentrum über eine vielseitige Extrusionsanlage, die bis zu einer Tonne pro Stunde produzieren kann.

Marktcheck ohne Investitionsrisiko

Konkret bedeutet das Angebot, dass das Forschungszentrum Formulierungen und Prototypen entwickelt sowie das Upscaling begleitet und durchführt bis zur ersten Marktphase. Kunden sollen sich so Investitionen in eigene Anlagen sparen können, bis Klarheit über das Marktpotenzial besteht. Auch bei der anschließenden Auswahl der geeigneten Anlage für die Serienproduktion stehen Fachleute des Technologiezentrums Proteine der Zukunft beratend zur Seite. Begleitet wird der gesamte Prozess durch Labordienstleistungen zur Analyse von Rohstoffen bis zum Produkt.

bl