Weg von fossilen Rohstoffen: Dieses Ziel verfolgen der Energiesektor ebenso wie die chemische Industrie im Zuge der Klimakrise mit erhöhtem Tempo. Eine wichtige regenerative Alternative zum Erdöl ist dabei die Lignocellulose, ein Verbund verschiedener pflanzlicher Polymere, der in den Zellwänden verholzter Pflanzen vorkommt. Typische Quellen sind Holz und Reststoffe wie Stroh oder Papierabfälle. Bislang sind chemische Grundstoffe auf Basis von Lignocellulose jedoch recht teuer. Einen der wesentlichen Kostentreiber hat nun das Projekt „TrickleZyme“ eliminiert.
Der Pflanzendoktor
Ob Grauschimmelerreger oder Buchsbaumzünsler: Schädlinge, die sich in dem Garten von Andreas von Tiedemann verirren, haben oft das Nachsehen – denn sie legen sich mit einem Experten an, der sich mit Leib und Seele dem Pflanzenschutz verschrieben hat. Seit fast 40 Jahren sucht der Agrarwissenschaftler und promovierte Phytomediziner nach neuen Strategien, um Pflanzenkrankheiten wirksam zu bekämpfen.
Soziale Ungleichheiten der Bioökonomie
„Keine Aktion ohne Reaktion" – so lautet eine Redewendung, die zum Ausdruck bringt, dass jedes Handeln Folgen hat. Auch der Wandel von einer erdölbasierten hin zu einer nachhaltigen, biobasierten Wirtschaft zieht vielschichtige Veränderungen nach sich - und zwar weltweit. Soziologin Maria Backhouse ist überzeugt, dass „keine gesellschaftlichen Veränderungen, auch Technologieentwicklungen, im luftleeren Raum stattfinden", sondern „von sozialen Ungleichheitsverhältnissen von der globalen bis zur lokalen Ebene durchdrungen" sind.
Pluripotente Stammzellen vom Schwein
Paukenschlag in der Stammzellforschung bei Nutztieren: Wissenschaftler vom Friedrich-Löffler-Institut (FLI) in Mariensee haben gemeinsam mit Kollegen aus Großbritannien und China bei Schweinen eine besonders entwicklungsfähige Variante von pluripotenten Stammzellen erzeugt: Mithilfe einer speziellen Nährlösung haben die Forscher embryonale Stammzelllinien (ES) mit „erweitertem Potenzial“ aus Schweineembryonen gewonnen (Expanded Potential Stem Cells, EPSCs).
Neuer Inkubator für Food-Start-ups
180 Mrd. Euro Umsatz macht die Lebensmittelindustrie jährlich in Deutschland. Doch nicht nur die großen Konzerne haben in diesem Markt eine Chance. Vor allem spezielle Verbraucheranforderungen wie Laktose- oder Glutenfreiheit sowie kohlenstoffarme, vegetarische und vegane Rezepturen bieten Potenzial für Nischenprodukte und damit für Start-ups. Die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) hat nun einen Inkubator gegründet, um Food-Start-ups ihrer Studenten und Mitarbeiter zu unterstützen.
Stuttgart: 50 Mio. Euro für die Bioökonomie
Knappe fossile Ressourcen und Klimawandel sind nur zwei Herausforderungen, denen sich Wirtschaft und Gesellschaft künftig gleichermaßen stellen müssen. Forschung und Politik sind sich einig: Die Bioökonomie hat das Potenzial, diese komplexe Aufgabe zu meistern. Dabei gilt es nicht nur, fossile Rohstoffe wie Erdöl durch nachwachsende Rohstoffe zu ersetzen.