Bioökonomie International: Blick zurück und nach vorn in Bonn

Eine nachhaltige Bioökonomie kann angesichts globaler Herausforderungen, Märkte und Handelsbeziehungen nur durch internationale Zusammenarbeit gelingen. Im Jahr 2012 startete das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Initiative „Bioökonomie International“, im Jahr darauf starteten die ersten Projekte. Es werden Forschungsallianzen von deutschen Akteuren mit Partnern aus Nicht-EU-Ländern unterstützt. Das Ziel: die Forschungszusammenarbeit mit den weltweit Besten stärken und internationale Innovationspotenziale erschließen.

Innovationen für grüne Textilien gesucht

Sei es beim Färben und Imprägnieren von Kleidung oder bei der Faserherstellung: Noch immer werden in der Textilindustrie fossile Rohstoffe und Chemikalien eingesetzt, die Mensch und Umwelt gleichermaßen belasten. Mit Blick auf Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz drängen jedoch nachhaltige Lösungen auf den Markt. Produkte aus recycelten Polyesterfasern, Reststoffen aus der Lebensmittelindustrie, Hightech-Fasern aus biotechnologisch hergestellter Spinnenseide oder Farbstoffe aus Algen sind nur einige innovative Beispiele.

Neues Graduiertenkolleg zur Phosphor-Rückgewinnung aus Klärwasser

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) stellt der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) über die kommenden fünf Jahre 8,6 Mio. Euro zur Verfügung. Mit dem Geld soll das Graduiertenkolleg WERA (Wertstoff Abwasser) entstehen. Darin werden Nachwuchsforschende vor allem Wege entwickeln, um den Phosphorgehalt in kommunalem Abwasser vom Zulauf bis zum Ablauf um den Faktor 100 zu senken.

TU Berlin (2023): Akzeptanz von Insekten als Lebensmittel erhöhen

Um die wachsende Bevölkerung zu ernähren, müssen alternative Eiweißquellen sowohl für Lebens- als auch für Futtermittel erschlossen werden. Geeignet wären Insekten. Sie sind reich an Proteinen, Mineralien und Vitaminen. Ihre Produktion ist weniger belastend für die Natur als die Haltung von Rindern und Schweinen. So benötigt die Produktion von einem Kilogramm Mehlwürmern nur 10% der Fläche, die für ein Kilogramm Rindfleisch gebraucht wird.