Bio-Baustoffe aus Bakterien

Viele Baustoffe – ob Beton oder Dämmstoffe – basieren auf erdölbasierten Rohstoffen und werden energieintensiv hergestellt. Vor allem bei der Herstellung des Bindemittels Zement entstehen große Mengen des klimaschädlichen Treibhausgases Kohlendioxid. Forschende vom Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS und vom Fraunhofer-Institut für Elektronenstrahl- und Plasmatechnik FEP haben nun ein umweltfreundliches Verfahren zur Herstellung von Biobeton und biogener Baumaterialien entwickelt.

CO2 aus Industrie-Abgasen in Plattformchemikalie verwandeln

Die Nutzung von Kohlendioxid (CO₂) als alternative Quelle für Kohlenstoff ist ein vielversprechender Ansatz, um industrielle Chemieproduktionsprozesse klimafreundlicher und nachhaltiger zu gestalten. Im Projekt FUMBIO wollen Forschende des Zentrums für Synthetische Mikrobiologie (SYNMIKRO) der Universität Marburg, der Universitäten in Saarbrücken und Kaiserslautern-Landau unter Leitung des Chemiekonzerns BASF einen solchen nachhaltigen Produktionsprozess zur Herstellung der Plattformchemikalie Fumarsäure entwickeln.

Neuartige Biokunststofffolie aus PLA

Polymilchsäure – kurz PLA – ist ein Biokunststoff, der vor allem wegen seiner hohen Steifigkeit geschätzt wird. Die Einsatzpalette der biobasierten und biologisch abbaubaren Polymere reicht von Kinderspielzeug über Dübel und Einwegbecher bis hin zu Lebensmittelverpackungen. Fraunhofer-Forschende haben nun mit der Entwicklung eines neuartigen Folienmaterials das Einsatzspektrum von PLA erweitert.

Studie: Umverteilter Stickstoff-Verbrauch steigert globale Nahrungssicherheit

Stickstoff als Dünger bestimmt neben Wasser maßgeblich die Pflanzenerträge und damit die Ernährungssicherheit der Menschen. Allerdings ist der Stickstoffverbrauch in der Landwirtschaft weltweit sehr ungleich verteilt: Reiche Länder nutzen tendenziell zu viel Stickstoffdünger, was Gewässer verschmutzt und die Artenvielfalt verringert. Im Globalen Süden dagegen fehlt es an Stickstoff für ausreichende Ernten. Das Missverhältnis bei der globalen Stickstoffverteilung stand im Fokus einer internationalen Studie unter Beteiligung der Universität Göttingen.

Kläranlagen von Mikroplastik befreien

Ob in Meeresfrüchten, Trinkwasser oder Gemüse, in zahlreichen Lebensmitteln wurde Mikroplastik bereits nachgewiesen. Die winzigen, kaum sichtbaren Partikel sind das Überbleibsel von Plastikmüll, der im Meer landet oder beispielsweise durch Dünge- und Pflanzenschutzmittel aus Klärschlamm in unser Essen gelangt. Zwar gibt es Filtertechnologien, um die Abwässer von Mikroplastik zu befreien. Vollständig mikroplastikfrei ist das aufbereitete Wasser aber nicht. Genau das ist Forschenden der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf nun gelungen.

Neue Züchtungstechniken: Für Ethiken der Innovation und des Kompromisses

Vorsorge und Innovation – konkret technologische Innovation und das Vorsorgeprinzip: Sind diese Begriffe Gegensätze oder lassen sie sich im Einklang denken? Am Beispiel der Grünen Gentechnik hat diese Frage ein Forschungsteam der Ludwig-Maximilians-Universität München untersucht. Im Rahmen der Fördermaßnahme „Bioökonomie als gesellschaftlicher Wandel“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) kooperierten dazu die Lehrstühle Christliche Sozialethik, Systematische Theologie und Ethik sowie das Institut „Technik – Theologie – Naturwissenschaften“.