DFG-Papier: Ernährungsforschung zukunftsfähig gestalten

Rund ein Drittel der weltweiten Treibhausgasemissionen entsteht durch die Art und Weise, wie Land bewirtschaftet wird und Lebensmittel produziert werden. Vor allem der Fleischkonsum und die damit verbundene Tierhaltung tragen zu den klimaschädlichen Emissionen bei und erfordern eine Transformation der Ernährungs- und Agrarsysteme. Die Forschung und Entwicklung neuer, gesunder und ressourcenschonender Lebensmittel sowie Produktionsverfahren kann wesentlich dazu beitragen, die Herausforderungen der Zukunft zu meistern.

Bioökonomie auf der Hannover Messe

„Energizing a Sustainable Industry“ ist das Leitthema der diesjährigen Hannover Messe, die kommende Woche für Besucher ihre Tore öffnet. Vom 22. bis 26. April werden auf dem Messegelände in Hannover mehr als 4.000 Unternehmen aus dem Maschinenbau, der Elektro- und Digitalindustrie sowie der Energiewirtschaft ihre Lösungen für eine nachhaltige Industrie von morgen vorstellen – darunter globale Tech-Unternehmen und Forschungseinrichtungen sowie mehr als 300 Start-ups.

Pharma

Mit Blick auf die Herstellung von Arzneimitteln greifen Pharmaunternehmen zunehmend auf biologisches Wissen zurück. Zwar bilden chemisch synthetisierte Wirkstoffe nach wie vor den größten Anteil im deutschen Arzneimittelmarkt, die sogenannten Biopharmazeutika rücken jedoch zunehmend auf. Diese Medikamente sind Biomoleküle, die so groß sind, dass sie chemisch nicht oder nur sehr aufwändig herzustellen wären.

KI-Sprachmodell erzeugt Karte der Bioökonomie-Unternehmen

In der Nachwuchsforschungsgruppe TRABBI, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird, haben die Wirtschaftsgeographen Lukas Kriesch und Sebastian Losacker von der Universität Gießen regionalisierte Daten zu Bioökonomieunternehmen in Deutschland gewonnen. Sie berichten im Fachjournal „REGION – the Journal of ERSA“ über ihre Analyse.

Das Potenzial salztoleranter Pflanzen erschließen

Algen gehören zu jenen Meerespflanzen, denen Forschende seit langem ein großes Potenzial für die Bioökonomie bescheinigen und die bereits auch vielfältig genutzt werden. Andere ebenfalls salztolerante Pflanzen wie der Europäische Queller (Salicornia europaea) finden hingegen wenig Beachtung – haben aber ebenfalls viele Qualitäten. Zu diesem Ergebnis kommt ein europäisches Forschungsteam, das vier Jahre lang das Potenzial dieser sogenannter Halophyten untersucht hat.

Studierenden-Café wird zum Testlabor für Biokunststoffe

Sie sind bunt, robust und biologisch abbaubar: die Tassen aus dem Biokunststoff BioCelain. Das verspricht der Hersteller, die Merseburger Firma Exipnos, und verweist auf die spezielle Kunststoff-Rezeptur des Bechers. Im Rahmen eines Forschungsprojektes werden nun Studierende der Hochschule Merseburg (HoMe) diese Tassen im Café 144 mehrere Wochen einem Praxistest unterziehen.

Aktuelles und Hintergründe zum biobasierten Wirtschaften

In Teil 2 der Doku „Mission Negative Emissionen“ steht das faszinierende HyBECCS-Verfahren im Mittelpunkt: Hier wird aus Biomasse Wasserstoff als Energieträger gewonnen. Das dabei anfallende CO₂ wird langfristig gespeichert, zum Beispiel in Biomaterialien oder direkt im Boden.

Mit molekularen Fließbändern zu neuen Wirkstoffen

Viele wichtige Medikamente, wie Antibiotika und Krebsmedikamente, stammen von Naturstoffen aus Bakterien ab. Bakterielle Enzymkomplexe, molekulare Maschinen in der Zelle, fertigen die Wirkstoffmoleküle nach dem Fließbandprinzip: Bauteile werden systematisch zu komplexen Produkten zusammengesetzt, wobei verschiedene Fertigungsstraßen unterschiedliche Produkte ergeben. So entsteht eine immense Vielfalt an Naturstoffen. In der Natur ist das eine Strategie, dank der sich die Bakterien in den unterschiedlichsten Lebensräumen behaupten.

Methanreduzierende Futtermittelzusätze für Nutztiere

Methan ist das zweitwichtigste Treibhausgas nach Kohlendioxid (CO₂). Ein Gramm Methan treibt die Erderwärmung um ein Vielfaches stärker an als die gleiche Masse CO₂. Die Landwirtschaft ist nach Angaben des Umweltbundesamtes für rund zwei Drittel des Methanausstoßes in Deutschland verantwortlich. Allein die Rinderhaltung verursacht dabei mehr als die Hälfte der hier erzeugten Methanemissionen. Um die Klimaziele zu erreichen, will die Bundesregierung die Methanemissionen bis 2030 um 30 % reduzieren.