Von Unkrautkillern und heimischer Pilzzucht
Der kompakte Medienrückblick: Pilze auf Kaffeesatz züchten +++ Ein Roboter als Unkrautkiller +++ Grüne Laufschuhe im Trend +++ Insektizide schaden Bienen
Ernährung – Kaffee gehört zu den Lieblingsgetränken der Deutschen. Dabei entstehen täglich große Mengen Kaffeesatz, die gewöhnlich im Abfall landen. Dass die Reste des dunklen Muntermachers kostbare Nährstoffe enthalten, ist nicht neu. Auf Kaffeesatz Pilze zu züchten, ist hingegen während der Corona-Krise zum Trend geworben, wie Irena Güttel in der Berliner Zeitung berichtet. Statt die Reste des Morgenkaffees in die Biotonne zu werfen, wurde das braune Pulver zur Pilzzucht genutzt. Etwas mit Kalk vermengt, bilden sich schon nach wenigen Tagen weiße Pilzfäden, die den Kaffeesatz durchziehen und bald auch Fruchtkörper bilden. Ein Nürnberger Start-up bietet entsprechende Sets an, damit die Pilzzucht auch in den eigenen vier Wänden gelingt. Während der Pandemie sind die Umsatzzahlen deutlich gestiegen. Nachschub leistet auch das Internet, das mit Anleitungen zur Pilzzucht auf Kaffeesatz aufwartet.
Landwirtschaft – Die konventionelle Landwirtschaft setzt auf Pestizide, um Unkräuter zu bekämpfen. Doch die chemischen Unkrautvernichter sind seit langem umstritten, weil sie der Umwelt nachhaltig schaden. Es geht auch ohne Pestizide, wie der Spiegel berichtet. Um den Pestizideinsatz zu reduzieren, kommen immer häufiger Roboter zum Einsatz. „Dick“ ist solch ein Roboter. Der in Großbritannien entwickelte „Unkrautkiller“ rückt den ungeliebten Pflanzen auf dem Acker mit Stromschlägen zu Leibe. Sobald seine Sensoren die Muster von bestimmten Unkräutern ausgemacht haben, fährt eine Elektrode zum Erdboden herab und gibt einen Stromschlag ab und das Kraut verbrennt. Der Agrarroboter hilft aber nicht nur, Unkräuter zu beseitigen. Er kann auch zur Überwachung des Pflanzen- und Unkrautwachstums auf dem Feld eingesetzt werden. Noch ist „Dick“ ein Prototyp, der sich in diesem Jahr bei Feldversuchen bewähren soll.
Textilien – Kleidung aus nachhaltig hergestellten Textilien liegt im Trend. Nicht nur Fasern aus Baumwolle, Hanf oder Kaffee werden zunehmend zu Kleidungsstücken verarbeitet. Auch Alttextilien oder recyceltes Plastik werden immer öfter zu neuen Fasern. Dieser grüne Trend zeigt sich auch bei Sportschuh-Herstellern, wie Urs Weber von der Fachzeitschrift Runners World in einem Bericht in der Frankfurter Rundschau betont. Gerade der Verkauf von Laufschuhen hat durch die Pandemie mit einem Anstieg von 20% deutlich zugelegt. Hinzukommt, dass mittlerweile auch immer mehr Hersteller auf den Nachhaltigkeitszug aufspringen würden und das auch mit Produkten. Dazu gehören Laufschuhe, die in all ihre Einzelteile zerlegt und dann komplett recycelt werden können. Trotz des positiven Trends, lohne es sich jedoch genau zu prüfen, ob das Produkt wie beworben auch tatsächlich nachhaltig ist, empfiehlt der Experte.
Landwirtschaft – Bestäuber wie Bienen und Hummeln sind für die Landwirtschaft unverzichtbar. Sie sind für 40% der Nahrungsmittelerzeugung verantwortlich. Dennoch: Insektizide wie Neonicotinoide schaden den nützlichen Helfern, wie Susanne Gellweiler und Sarah Schommer im 3sat-Wissensmagazin nano berichten. Die Insektengifte sollen Schädlinge bekämpfen, doch sie schaden auch Wildbienen und Honigbienen, wie eine Risikobewertung der Europäischen Lebensmittelaufsicht efsa bereits 2018 bestätigte. Auch Studien der FU Berlin weisen auf die Gefahren der Neonicotinoide hin. Demnach können Insekten infolge des Gifts ihren Orientierungssinn verlieren. In größerer Dosis kann es sogar tödlich sein. Seit 2013 dürfen in der EU daher drei Neonicotinoide nur noch eingeschränkt in Gewächshäusern genutzt werden.