Bioökonomie in der Hightech-Agenda

Bioökonomie in der Hightech-Agenda

Die neue Hightech-Agenda der Bundesregierung ist da: Die Biotechnologie als Schlüsseltechnologie der Bioökonomie spielt dabei eine zentrale Rolle.

Labor
Die Biotechnoloie ist eine der sechs Schlüsseltechnologien in der Hightech-Agenda.

Das Bundeskabinett hat am 31. Juli die neue Hightech-Agenda beschlossen. Damit richtet die Bundesregierung ihre Forschungs-, Technologie- und Innovationspolitik neu aus, um Deutschland für die Zukunft handlungs- und wettbewerbsfähig zu machen. „Wir bringen Deutschland auf das nächste Level – ´Made in Germany´soll weltweit für technologische Exzellenz stehen“, so Dorothee Bär, Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR).

Mit der Agenda sollen Technologien und Innovationen „Made in Germany“ wieder zum Markenzeichen Deutschlands werden. „Das soll durch eine schnellere Erforschung, Entwicklung und Verwertung von Technologien und durch die konsequente Ausrichtung auf den Aufbau von Technologiekapazitäten in Deutschland und Europa gelingen“, heißt es.

Die Bundesregierung konzentriert sich dabei auf insgesamt sechs Schlüsseltechnologien, die durch Investitionen gezielt vorangebracht werden sollen. Neben Künstlicher Intelligenz setzt die Bundesregierung auf die Biotechnologie – eine Schlüsseltechnologie der Bioökonomie. Ferner stehen Quantentechnologie, Mikroelektronik, Fusion und klimaneutrale Energieerzeugung sowie Technologien für die klimaneutrale Mobilität im Fokus. Für jede Schlüsseltechnologie wurden sogenannte Flaggschiff-Initiativen festgelegt, die gefördert werden sollen.

Biotechnologie als Schlüsseltechnologie wettbewerbsfähig machen

Mit Investitionen in die Biotechnologie soll Deutschland zum „weltweit innovativsten Standort für die Biotechnologie“ ausgebaut und damit „eine ressourceneffiziente, wettbewerbsfähige Industrie“ gestaltet und „die Wertschöpfung Deutschlands erhöht“ werden. Im Fokus stehen hier vor allem die Nutzung „disruptiver Ansätze der industriellen Biotechnologie, insbesondere an den Schnittstellen zur Künstlichen Intelligenz und den Ingenieurswissenschaften und als Schlüsseltechnologie für die Bioökonomie“. Dazu findet bereits im November die Konferenz „BioKI – KI als Katalysator für die Bioökonomie“ statt. Hier werden Stakeholder über die Potenziale dieser Technologie diskutieren. Erste Projekte sollen im ersten Quartal 2027 starten.

Biobasierte Wertschöpfung steigern

Zugleich soll die biobasierte Wertschöpfung der industriellen Produktion von Materialien und Chemikalien gesteigert werden und hierfür sollen im ersten Quartal 2026 Public-Private-Partnerships unter Industrieführung anlaufen. Mit GO-Bio next plant die Bundesregierung, auch die Erfolgsgeschichte der Gründungsoffensive Biotechnologie auszubauen, damit Innovationen vom Labor in die Wirtschaft noch besser gelingen. Auch soll das Förderprogramm Industrielle Bioökonomie erweitert werden, vor allem um das kritische und kostenintensive Scale-up von Anlagen durch Investitionen zu fördern.

Hightech-Agenda Deutschland

Weitere Informationen zur Hightech-Agenda Deutschland gibt es auch auf der Internetseite des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR).

„Mit der Hightech Agenda Deutschland ergreifen wir Maßnahmen für einen besseren Transfer von Forschungsleistungen in die Industrie. Wir machen Gründungen einfacher und bauen Bürokratie ab. Diese Maßnahmen helfen dabei, dass Investitionen ihre volle Schubkraft entfalten“, so Bundesforschungsministerin Bär.

Krisenfeste Agrar- und Ernährungssysteme der Zukunft schaffen

Auch der Bereich der Pflanzenzucht und des -schutzes wird unter der Schlüsseltechnologie Biotechnologie aufgeführt. Hier werden mithilfe der Biotechnologie resiliente, krisenfeste Agrar- und Ernährungssysteme der Zukunft entwickelt. So soll die Ertragssicherung mit optimiertem Pflanzenschutz zur Erzeugung nachhaltiger und möglichst unbelasteter Lebensmittel gefördert und durch neue Förderrichtlinien die Entwicklung und Anwendung neuer Methoden zum Schutz von Nutzpflanzen vor Schäden durch Insekten und Pathogene vorangetrieben werden. Mithilfe moderner Züchtungstechnologien sollen klima- und standortangepasste Nutzpflanzen erforscht werden.

Innovative Verfahren zur Herstellung nachhaltiger Lebensmittel

Ein weiterer Schwerpunkt liegt bei innovativen biotechnologischen Methoden und Verfahren zur Herstellung gesundheitsförderlicher und nachhaltiger Lebensmittel. Hier soll bis zum ersten Quartal 2026 der Förderbedarf erfasst werden. Mit der Transfermaßnahme PIONEER werden zudem alternative Proteinquellen als zukunftsfähige Säule unserer Ernährung erschlossen.

Gleichzeitig will die Bundesregierung in weitere fünf strategische Felder investieren: die Luft- und Raumfahrt, die Gesundheitsforschung, die Sicherheits- und Verteidigungsforschung, Meeres-, Klima- und Nachhaltigkeitsforschung sowie die Geistes- und Sozialwissenschaften. 

bb