Von Wunderkühen und Blumen-Frischekur
Der kompakte Medienrückblick: App zeigt Klimawirkung beim Essen an +++ Anti-Aging-Mittel für Blumen +++ Warum Israels Kühe mehr Milch geben +++ Volksbegehren in Bayern
Klimaschutz – Gastronomen können bei der Zubereitung des Essens künftig auch auf den Klimaschutz achten. Möglich wird das mit einer „Klima-Teller-App“, die Stefan Römermann in der Deutschlandfunk-Sendung "Umwelt und Verbraucher" vorstellt. Doreen Havenstein vom Verein NAHhaft e.V., die an der Entwicklung mit beteiligt war, verweist im Interview auf das Potenzial des umweltfreundlichen Küchenhelfers. Demnach können mithilfe der App auf spielerische Weise Zutaten ausprobiert, mit den Mengen jongliert und so ein klimafreundliches Essen mit dem Prädikat „Klima-Teller“ zubereitet werden. Ein integrierter CO2-Rechner ermittelt hierfür auch den Treibhauseffekt für jede Zutat. Die App wurde im Rahmen eines Projektes vom Bundesgesundheitsministerium entwickelt. Sie ist nicht nur für Gastronomen, sondern auch für den Privatgebrauch geeignet.
Zierpflanzen – Wie bleiben Schnittblumen länger frisch? Dieser Frage geht Jan Schweitzer anlässlich des Valentinstages in der Wochenzeitung Die Zeit nach und erfährt so, wie Düsseldorfer Forscher bereits an einem Anti-Aging-Mittel für Blumen tüfteln. Dabei handelt es sich um ein Peptid, das die Wirkung von Ethylen blockiert und so das Welken der Blumen hinauszögern könnte. Über die Ergebnisse mit dem Anti-Welk-Pulver berichten die Wissenschaftler im Fachjournal Scientific Reports. Auch Frischhaltemittel, die Blumenverkäufer im Tütchen an den Strauß heften, sind durchaus geeignet, die Blumenpracht lange zu erhalten. Sie enthalten meist Traubenzucker, ein Biozid gegen Bakterien und ein Säuerungsmittel für den pH-Wert. Aspirin, Essig mit Zucker oder andere Hausmittelchen schnitten in Tests einer Wissenschaftsjournalistin hingegen nicht besser ab.
Biodiversität - Das erfolgreiche Volksbegehren "Artenvielfalt - Rettet die Bienen" in Bayern ist nicht nur ein Sieg der besorgten Bürger im Freistaat, sondern auch für die Wissenschaft. Der Wissenschaftsjournalist Christian Schwängerl spricht auf Spiegel Online von einem Impuls, der dem Naturschutz endlich jene politische Aufmerksamkeit verschafft, für die in den vergangenen Jahren oft vergeblich gekämpft wurde. Nach Ansicht des Autors haben Bund und Länder trotz eindeutiger Warnungen jahrzehntelang versäumt, hierzulande ein funktionierendes wissenschaftliches Monitoring für Insektenpopulationen aufzubauen. Schwägerl verweist auf die Krefelder Erhebung, eine Untersuchung von naturinteressierten Bürgerforschern, die 2016 den dramatischen Insektenrückgang erstmals mit Zahlen belegte, und die Öffentlichkeit für das Thema sensibilisierte. Nach dem Sieg der bayerischen Volksbegehrer muss sich der Landtag in München nun mit deren Forderungen ernsthaft auseinandersetzen.
Landwirtschaft – Den Kühen in Deutschland geht es gut. Doch bei der Milchproduktion können die hiesigen Vierbeiner mit israelischen Kühen nicht mithalten, wie ein Bericht in der Frankfurter Rundschau offenbart. Israelische Kühe produzieren nach UN-Angaben mit 13,2 Tonnen pro Jahr weltweit die meiste Milch. Die deutsche Durchschnittskuh liefert hingegen nur 7,8 Tonnen jährlich. Das Geheimnis des Erfolgs ist eine Kombination aus Fütterung, Haltung und Züchtung, die selbst deutsche Fachleute begeistert. Der Deutsche Bauernverband, der die israelische Milchproduktion über alle Bereiche hinweg als „hochprofessionell“ lobt, verweist auf zahlreiche Unterschiede, die den deutschen Milchmarkt und damit die Milchproduktion beeinflussen.